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WHO-Chef warnt vor ungerechter Verteilung von Corona-Impfstoff

Tedros: Arme dürfen von Reichen im Rennen um Impfstoff nicht "niedergetrampelt" werden

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Tedros Adhanom Ghebreyesus hat vor einer Benachteiligung armer Menschen bei der Verteilung von Corona-Impfstoffen gewarnt. "Wir können keine Welt akzeptieren, in der die Armen und Ausgegrenzten von den Reichen und Mächtigen beim Ansturm auf den Impfstoff niedergetrampelt werden", sagte er bei dem virtuellen UN-Sondergipfel zur Corona-Krise am Freitag.

Es handle sich um eine globale Krise, in der Impfstoff wie ein "öffentliches Gut" geteilt werden müsse, fügte Tedros hinzu und warnte vor einer Vergrößerung der Kluft zwischen Arm und Reich. Einige Länder hätten zusätzlich zur Pandemie mit anderen Problemen zu kämpfen: "Es gibt keine Impfung gegen Armut, keinen Impfstoff gegen den Hunger. Es gibt keinen Impfstoff gegen Ungleichheit. Es gibt keinen Impfstoff gegen Klimawandel", sagte er.

Großbritannien hatte am Mittwoch als erstes europäisches Land grünes Licht für die Verwendung des Impfstoffes der Unternehmen Pfizer und Biontech gegeben. Mehrere weitere Pharmakonzerne hoffen mit ihren Impfstoffkandidaten ebenfalls auf eine baldige Zulassung. Zahlreiche Staaten haben mit den Herstellern bereits Impfstoff-Lieferungen vereinbart.

So kündigte Israel am Freitag an, einen Vertrag über den Kauf von sechs Millionen Impfstoffdosen mit dem Unternehmen Moderna geschlossen zu haben.

by Christopher Black