Ein Wahlkampf für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten ist mit hohen Kosten verbunden. Millionen. Sogar Milliarden... zumindest, wenn man das gesamte Geld zusammenzählt, das in einem Wahlzyklus ausgegeben wird. Berufspolitiker sind oft wohlhabend, aber sie können sich bei ihrem Streben nach dem höchsten Amt im Lande nicht selbst ruinieren. Also wenden sie sich an Spender. Die Kampagne von Bernie Sanders war 2016 dafür berühmt, dass sie eine Reihe von Spendern mit kleinen Dollarbeträgen hatte. So schön diese Unterstützung auch sein mag, sie wird Ihnen nicht den Job in der 1600 Pennsylvania Avenue verschaffen. Große Spenden von Milliardären sind der entscheidende Faktor in diesem Wahlzyklus. Mike Bloomberg muss sich auf niemanden verlassen, denn er hat ein eigenes Vermögen von 62 Milliarden Dollar. Die anderen Kandidaten sind auf diese Großspenden angewiesen. Wer sind die Milliardäre, die die Kampagnen der demokratischen Präsidentschaftskandidaten finanzieren?
Bis Ende 2019 haben rund 20 % der amerikanischen Milliardäre an mindestens einen demokratischen Kandidaten gespendet. Mindestens 100 Milliardäre haben in ihrem eigenen Namen gespendet. Weitere 25 haben Ehepartner, die für eine Kampagne gespendet haben. Joe Biden und Pete Buttigieg sind die Spitzenreiter, wenn es um die Unterstützung durch Milliardäre geht. Biden erhielt bis Ende 2019 Spenden von 60 Milliardären oder deren Ehegatten. Buttigieg lag mit 56 Milliardärsunterstützern nicht weit dahinter.
In den letzten drei Monaten des Jahres 2019 erhielt Biden Unterstützung von 16 neuen Spendern. Der größte Spender ist der Immobilienmilliardär George Marcus, der einem Super-PAC, das Biden im Dezember unterstützte, 1 Million Dollar gab. Im Herbst veranstaltete er außerdem eine Spendengala für Biden. Seine Frau Judy spendete zusätzlich 2.800 Dollar für Biden.
Buttigieg fand auch 16 neue Spender, darunter Christy Walton und John Doerr von der legendären Risikokapitalfirma Kleiner Perkins. Auch die Ehefrauen des Hedgefonds-Managers Steve Cohen und des Google-Mitbegründers Sergey Brin sprangen auf den Buttigieg-Zug auf. Brins Ehefrau Nicole Shanahan war im Dezember gemeinsam mit dem milliardenschweren Netflix-Chef Reed Hastings und Wendy Schmidt, der Ehefrau des ehemaligen Google-Chefs Eric Schmidt, Gastgeberin einer Spendengala für Buttigieg. Zuvor hatte Shanahan im Rennen um das Präsidentenamt 2.800 Dollar für Marianne Williamsons Kampagne gespendet. Buttigieg erhielt außerdem eine Spende in Höhe von 100.000 Dollar von dem Private-Equity-Milliardär Brian Seth.
Amy Klobuchar hat Ende 2019 acht neue Spender gewonnen. Bis auf einen haben alle auch Geld an Biden, Buttigieg oder beide gespendet. Zu den Milliardären, die Klobuchar unterstützen, gehören Laurene Powell Jobs, der Hedgefondsmanager Stephen Mandel und Nicole Systrom, die Frau des Instagram-Mitbegründers Kevin Systrom. Powell Jobs hat auch zu den Kampagnen von Biden, Buttigieg, Kamala Harris, Cory Booker und Michael Bennet beigetragen.
Mike Bloomberg und Tom Steyer brauchen die Unterstützung anderer Milliardäre nicht, da sie beide Milliardäre sind. Beide Kandidaten haben mehr Geld ausgegeben als die anderen Kandidaten. Bis Ende 2019 haben Bloomberg und Steyer jeweils mehr als 200 Millionen Dollar für ihre jeweiligen Kampagnen ausgegeben.
Bernie Sanders und Elizabeth Warren hingegen haben nicht viel Unterstützung von Milliardären erhalten. Sanders gab das Geld zurück, das der Ehepartner eines Milliardärs für seine Kampagne gespendet hatte. Seitdem haben keine anderen Milliardäre mehr für ihn gespendet. Elizabeth Warren hatte früher die Unterstützung von sechs Milliardären und deren Ehegatten, aber als sie ihren Vorschlag einer Vermögenssteuer von 6 % vorstellte, scheint sie die Milliardäre verschreckt zu haben.
Und schließlich hat Tulsi Gabbard die Unterstützung von einem Milliardär: Twitter-Mitbegründer Jack Dorsey.
