Ein bekanntes Sprichwort besagt: “April, April, der macht, was er will.” Auch in diesem Jahr macht der April seinem Ruf als Chaos-Monat in Sachen Klima wieder einmal alle Ehre. Denn nach angenehmem Frühlingswetter in der letzten Woche folgt nun auf einmal Wind, Kälte und Schnee. Zwar handelt es sich nur um ein kurzes Zwischnspiel des Winters. Doch auf alle Fälle dürfte das Wetter in einigen Regionen für ein Chaos sorgen.
Schon am, Dienstag hatte es in einigen Teilen Deutschlands Schnee- und Graupelschauer gegeben. Doch interessant wird es am Mittwochmorgen. Denn dann zieht aus Nordwesten ein neues Schneefallgebiet heran. Und dies wird für einigen Schnee sorgen.
“In den Ausmaßen echt ungewöhnlich für einen April. Das kleine Schneefallgebiet kommt aus Nordwesten und zieht von der Nordsee, über Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, im Norden von Rheinland-Pfalz und im Norden von Hessen. Da es vorher leicht frostig ist, kann der Schnee auch unten liegen bleiben“, prognostiziert der Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterdienst Q.met. Und für diese außergewöhnliche Witterung sind vor allem Hoch Peggy und Tief Ulli verantwortlich. “Peggy und Ulli tanzen einen Schneewalzer über Deutschland. Beide zusammen führen die Kaltluft heran. Die kommen erst ab Donnerstag aus dem Takt, wenn dann etwas mildere Luft sich durchsetzt”, ist sich auch der Klimatologe Dr. Karsten Brandt von Donnerwetter.de sicher.
Die Wetterexperten erwarten über den ganzen Tage immer wieder
Schneeschauer durch. Die kalte Arktisluft saugt die Feuchtigkeit über der Nordsee an. Diese neu gebildeten Schauerwolken sorgen dann für intensive Niederschläge. “Auf den Straßen ist das besonders gefährlich, da einigen Stellen Schnee und Graupel liegen, während ein paar Meter weiter die Autobahn noch trocken ist“, warnt Meteorologe Brandt. Wie unterschiedlich das Wetter ist, zeigt sich vor allem daran, dass vor einer Woche noch mit 27,2 Grad Temperaturen wie im Sommer gemessen wurden. Dabei handelt es sich um den wärmsten Märzwert, der seit der Wettermessungen in Deutschland fstgestellt wurde. “Durch die große Temperaturdifferenz zum Erdboden bilden sich auch heute immer wieder Gewitter: Graupelgewitter und Schneegewitter. Da kann es zugehen wie in einem Blizzard und binnen Minuten auch ganz unten weiß werden.“
Am Donnerstag bleibt es bei typischen Aprilwetter und Temperaturen zwischen 4 bis 9 Grad ziemlich kalt. Am Freitag steigen die Temperaturen dann aber wieder deutlich auf 10 bis 16 Grad an, wobei es vor allem im Süden Deutschland freundlicher wird. Am Samstag können die Temperaturen dann auf bis zu 19 Grad ansteigen. Im Bundesgebiet halten sich Regenschauer und Sonnenschein die Waage. Gegen Sonntag wird das Wetter dann wieder wechselhaft und ein wenig kühler. Die Temperaturen fallen auf 5 bis 11 Grad. “Es geht eher zu wie auf einer Achterbahn. Mal wird es etwas wärmer, mal wieder etwas kühler. Immer wieder sind Schauer mit dabei, teilweise mit Schneeflocken bis ganz runter. Der Frühling muss in diesem Jahr wohl noch länger warten“, prognostiziert Diplom-Meteorologe Jung bei der “Bild”-Zeitung. Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt auch Wetterexperte Brandt: “Am Wochenende ist die Wetterverteilung noch nicht ganz klar, es sieht nach einer Teilung aus. Im Süden ist es wohl erst sehr warm, bis zu 15 Grad in München am Samstag, bevor am Sonntag Schneeregen aufkommt. Sonst ist es mit 6 bis 10 Grad noch nicht wirklich warm, aber immerhin fällt kein weiterer Schnee. Nachts noch Bodenfrost.“