Am Donnerstagabend hatte ein schwerer Tornado im Südosten von Tschechien für schwere Zerstörung gesorgt und das Leben von 4 Menschen gekostet. Nun warnt der bekannte Wetterexperte Jörg Kachelmann auf Twitter vor einem ähnlichen Horror-Szenario in Deutschland. Auch hier könne ein Tornado das Leben hunderter Menschen kosten. Denn offenbar funktioniert die Alarmkette in Deutschland nicht.
Ein kräftiger Tornado hat am Donnerstagabend im Südosten Tschechiens für eine Schneise der Verwüsung in mehreren Dörfern gesorgt. Bei dem heftigen Wetterphänomen sind bisher vier Menschen ums Leben gekommen und rund 200 weitere Personen waren verletzt worden. Auch in Deutschland waren bereits Tornados gesichtet und gefilmt worden, allerdings bisher keiner mit einer derart zerstörerischen Kraft, wie die Windhose in Tschechien. Doch dies scheint nun lediglich noch eine Frage der Zeit zu sein. Denn laut Meteorologe Jörg Kachelmann ist es jetzt offenbar nur noch eine Frage der Zeit, bis auch eine deutsche Großstadt einmal von einem Tornado betroffen sein könnte..
Nach den Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) soll der Tornado in Südmähren eine für europäische Verhältnisse außergewöhnliche Stärke gehabt haben “Das sind solche Kräfte, die dort entstehen, dass wirklich Autos Hunderte Meter weit durch die Luft fliegen, das Trümmerteile sich in Betonwände bohren”, erklärte Andreas Friedrich, der Tornadobeauftragte des DWD. Bilder vom Ort der Katastrophe und den dort entstandenen Schäden zeigen, dass die Windhose dort Windgeschwindigkeiten zwischen 300 und 400 Kilometern pro Stunde erreicht hatte. Sollten sich diese Daten bestätigen, dann sei dies “ein Tornado, der in dieser Stärke in Europa bisher nur selten vorkam”. Doch auch Deutschland wird nun zur Gefahrenzone, Denn vor allem Süddeutschland hatte in den letzten Tagen eine ähnliche Wetterlage wie in Tschechien aufgewiesen. Der DWD selbst hatte mehrmals sogar vor möglichen Tornados gewarnt. “In Deutschland hatten wir das Glück, dass es nicht zu einem solchen Tornado kam”, ist sich Friedrich sicher.
Auch Wetterfrosch Jörg Kachelmann stimmen die Bilder aus Tschechien nachdenklich. “Wird bei uns auch kommen, eines Tages. Wird viele Tote geben”, schreibt der Meteorologe in einem Tweet beim Kurznachrichtendienst Twitter. Bereits vor einigen Jahren hatte Kachelmann bei einem Interview mit dem “Wir” vor der Gefahr von Tornados gewarnt, die für hunderten Todesopfer sorgen könnten, wenn es einmal zu einem solchen Wetterphänomen in einem dicht besiedeltes Gebiet kommen sollte. “Es würde viel mehr Tote geben, Hunderte wahrscheinlich, wenn nicht Tausende. Denn der staatliche Wetterdienst in Deutschland ist weder personell noch technisch in der Lage, vor Tornados zu warnen. Deshalb kamen schon bei viel schwächeren Stürmen wie Lothar oder Kyrill jeweils ein Dutzend Menschen um”, kritisierte Kachelmann damals das Warnsystem in Deutschland. Allerdings lassen sich Tornados auch schwer vorhersagen. “Wo genau ein solches Gerät auftritt, weiß man immer erst, wenn es da ist. Sobald der Rüssel sich zeigt, bleiben zum Glück noch 10, 20 Minuten, bis der Sturm voll aufdreht”, erklärt Kachelmann.
Weil es in den USA normal sei, dass alle Fernseh- und Radiosender bei Gefahr von Wetterphänomen sofort darüber berichten und die Menschen über die Gefahren informieren, kommt es in den USA nur zu wenigen Todesopfern bei diesen schweren Stürmen. In Deutschland ist dies jedoch gänzlich unterschiedlich, weil hierzulande die Alarmkette nicht funktioniere. In der heutigen Zeit gäbe es nicht mehr Tornados als früher. Doch heute besitzt so gut wie jeder Deutsche ein Handy, so dass immer mehr Tornados gemeldet und gefilmt werden. In den letzten Jahren ist das Klima zudem feuchter und wärmer geworden, was für stärkere Gewitter sorgen und so die Bildung von Tornados begünstigen kann.
