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Wenn dieser NATO-Stützpunkt fällt, fällt Europa! Neuer Stützpunkt wird doppelt so groß wie Ramstein!

Wenn dieser Stützpunkt fällt, fällt Europa! Die Eskalation des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat zu einer tiefgreifenden Veränderung geführt: Die NATO verstärkt ihre Flanken so stark wie nie zuvor. Unter anderem wird deshalb gerade ein neuer Stützpunkt der NATO errichtet. Es wird ein RIESE - hier alle Hintergründe:

NATO sichert die Ostflanke weiter ab!

An den östlichen Grenzen des Bündnisses sind multinationale Kampfgruppen in Ländern wie Bulgarien, Litauen, Polen und der Slowakei stationiert. Die Aufnahme von Schweden und Finnland, zwei wichtigen Mitgliedern, verstärkt vor allem die Position der NATO rund um die Ostsee. Ein weiterer bedeutender Meilenstein wird nun am Schwarzen Meer gebaut. Dort entsteht derzeit eine militärische Kleinstadt. Rumänien erweitert dazu seinen Luftwaffenstützpunkt "Mihail Kogălniceanu" nahe der Hafenstadt Constanța. Es handelt sich um ein Mammutprojekt – denn sobald es fertiggestellt ist, soll es flächenmäßig die größte NATO-Basis Europas sein. Das Land strebt danach, eine tragende Säule an der östlichen NATO-Flanke zu werden. Rumänien hat schon lange eine stärkere NATO-Präsenz gefordert. Der rumänische Politikanalyst Dorin Popescu erklärt dies im Gespräch mit T-Online mit dem "hohen Maß an Bedrohung": "Die Notwendigkeit einer angemessenen Reaktion auf diese Bedrohung kennt Rumänien besser als jeder andere Staat."

Bauarbeiten für NATO-Stützpunkt haben begonnen

Die Bauarbeiten begannen Mitte März, wie das Nachrichtenportal "Euronews" berichtete. Zunächst konzentrieren sich die Arbeiten auf die grundlegende Infrastruktur, wie Zufahrtsstraßen und den Aufbau eines Stromnetzes, das dem Energiebedarf des zukünftigen Stützpunktes gerecht wird. In Kürze soll der Bau einer weiteren Start- und Landebahn parallel zur bereits existierenden beginnen. Außerdem werden weitere Rollfelder und Hangars für Militärflugzeuge hinzukommen. Nicolae Crețu, der Kommandeur des Stützpunktes, betont im Gespräch mit "Euronews", was noch benötigt wird:

"Wartungshallen, Treibstofflager, Munition, Ausrüstung, luftfahrttechnisches Material, Simulatoren, Verpflegungseinrichtungen, Unterkünfte – all das wird benötigt, um den Betrieb und die Aufgaben einer Basis dieser Größe zu unterstützen."

Neuer Stützpunkt wird weitreichende Infrastruktur bekommen

Es sollen auch Schulen, Kindergärten, eine Klinik und sogar Geschäfte entstehen. Rumänien investiert laut Planung rund 2,5 Milliarden Euro in dieses Vorhaben. Bis zu 20 Jahre Bauzeit sind veranschlagt. Die Größe des zukünftigen NATO-Stützpunktes ist bemerkenswert: Mehr als 10.000 Soldaten und ihre Familien sollen dort Platz finden, insgesamt möglicherweise mehr als 30.000 Menschen. Das Areal erstreckt sich über knapp 3.000 Hektar. Schon jetzt sind dort einige Hundert US-amerikanische Soldaten sowie eine rumänische Hubschrauberschwadron stationiert. Die NATO nutzt den Stützpunkt bereits für Einsätze zur Überwachung des Luftraums an der östlichen Flanke. Zum Vergleich: In Ramstein, dem deutschen Europa-Hauptquartier der US-Luftwaffe, lebten und arbeiteten im vergangenen Sommer auf rund 1.400 Hektar Fläche mehr als 9000 Soldaten und rund 12.000 Angehörige. Im gesamten US-Militärkomplex rund um die Stadt Kaiserslautern, zu dem auch der Stützpunkt Ramstein gehört, leben insgesamt über 56.000 Menschen. Es ist die größte US-Militärbasis außerhalb der Vereinigten Staaten.

NATO-Stützpunkt soll zur Abschreckung dienen

Die NATO zielt vor allem auf Abschreckung ab, sagt Politikanalyst Dorin Popescu gegenüber T-Online: "In der erweiterten Schwarzmeerregion hat sich die Sicherheitslage aufgrund des Krieges alarmierend verschlechtert." Da der Ukraine-Konflikt und die russische Bedrohung der NATO andauern, sei eine Präsenz des Verteidigungsbündnisses "zwingend erforderlich", so der ehemalige Diplomat und Direktor der Denkfabrik Black Sea House Association.

Die östlichen NATO-Partner haben auch ein Bedürfnis nach Schutz und Verteidigung angesichts des russischen Angriffskriegs. Popescu erklärt weiter: "An der NATO-Ostflanke ist eine stärkere Verteidigung erforderlich als in Mittel- oder Westeuropa, weil die Bedrohungen geografisch näher an Rumänien und anderen NATO-Staaten liegen."

Das Schwarze Meer ist ein zentraler Schauplatz des Ukraine-Kriegs.

Die russische Schwarzmeerflotte galt lange als große Bedrohung und feuerte immer wieder Raketen auf die Ukraine. Zu Beginn des Krieges befürchteten Beobachter eine Landungsoperation zur Eroberung von Odessa. Und nicht zuletzt blockierte Russland über viele Monate hinweg erfolgreich ukrainische Exporte über das Schwarze Meer.

Die Ukraine konnte zwar die russische Vorherrschaft auf dem Binnenmeer weitgehend durchbrechen, doch das Meer und die gesamte Region bleiben strategisch wichtig. Neben Rumänien sind auch Bulgarien und die Türkei – zwei weitere NATO-Staaten – sowie die Ukraine und Russland Anrainer. Ein NATO-Luftwaffenstützpunkt würde die Vormachtstellung des Bündnisses und seine Abschreckung in der Region weiter stärken.