In Hamburg ereigneten sich brutale Verbrechen, die als blutige Höhepunkte des Drogenkriegs in der Hansestadt gelten: ein kaltblütiger Mord vor einer Shisha-Bar und ein Mordanschlag auf zwei Männer in einem fahrenden Auto. Lange Zeit blieb unklar, wer hinter diesen Taten steckte, doch nun ist sich die Polizei sicher den Verantwortlichen ermittelt zu haben.
Die Planung der Anschläge wird Mansour Ismail zugeschrieben, einem 29-jährigen gebürtigen Ägypter mit deutschem Pass. Die Staatsanwaltschaft Hamburg beschuldigt Mansour Ismail, einer der Drahtzieher der Organisierten Kriminalität zu sein und für den Rauschgifthandel im großen Stil verantwortlich zu sein. Polizeisprecher Holgen Vehren erklärt: "Mansour Ismail ist bereits vor einiger Zeit ins Ausland geflohen." Von dort aus habe er jedoch weiterhin kriminelle Handlungen maßgeblich koordiniert und beauftragt. Folgende Taten werden dem Gesuchten zur Last gelegt: Am 10. Januar 2023 wurde ein Luxus-Audi Q8 in Hamburg-Tonndorf durchlöchert, in dem die Drogen-Gangster Kaisar R. (27) und Taylan T. (30) saßen. Beide überlebten den Angriff.
Ein Killer-Kommando mit schusssicheren Westen stürmte am 27. Juli 2022 die Shisha-Bar "Nythys" im Stadtteil Hohenfelde. Ein Gangster mit einem Fischerhut ging auf den 27-jährigen Terry S. zu und erschoss ihn. Der Verletzte erlag seinen Verletzungen im Krankenhaus. Die Fahndung nach den Tätern, die auf Bildern aus der Überwachungskamera zu sehen waren, blieb erfolglos. Bevor die Ermittler die Fahndung nach Mansour Ismail bekannt gaben, wurden sechs Haftbefehle vollstreckt und 19 Wohnungen, Häuser und Geschäftsadressen in Hamburg und Niedersachsen durchsucht. Dabei wurden 250.000 Euro in bar sichergestellt. Die Tatverdächtigen im Alter zwischen 23 und 49 Jahren stammen aus Deutschland, Afghanistan und Ägypten. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Auftragsmörders führen, ist eine Belohnung von bis zu 5.000 Euro ausgesetzt. Hinweise nehmen die Ermittler der Polizei unter der Rufnummer 040-4286-56789 entgegen.