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Weltuntergangs-Anhängerin des Mordes an ihren Kindern schuldig gesprochen

In den USA ist eine Mutter des Mordes an ihren zwei Kindern und der Verschwörung zur Tötung der Ex-Frau ihres Ehemannes für schuldig befunden worden. Lori Vallow stand am Freitag im nordwestlichen Bundesstaat Idaho wegen des Todes ihrer 16-jährigen Tochter und ihres siebenjährigen Adoptivsohns vor Gericht. Berichten zufolge bezeichnete Vallow sich als Göttin mit dem Auftrag, die Menschheit auf den Tag des jüngsten Gerichts vorzubereiten. 

Vallow droht lebenslange Haft ohne Aussicht auf vorzeitige Entlassung. Ihr fünfter Ehemann Chad Daybell, der im Selbstverlag mehrere Endzeit-Romane veröffentlichte, wird in Kürze ebenfalls vor Gericht stehen wegen ähnlicher Vorwürfe, unter anderem wegen Mordes an seiner ersten Frau, Tammy.

Die "religiöse Überzeugung" des Paars spielte nach Angaben der Staatsanwaltschaft eine Rolle bei den Morden. 

Die Geschichte wurde von Netflix in der dreiteiligen True-Crime-Dokumentation "Die Verbrechen unserer Mutter" verfilmt.

Der Fall hatte erstmals Ende 2019 nach dem Verschwinden der Kinder für Schlagzeilen in den USA gesorgt. Die Großeltern des Jungen hatten die Kinder bei den Behörden als vermisst gemeldet.

Die Ermittlungen der Polizei wurden immer makabrer, als deutlich wurde, dass mehrere Menschen, die mit Vallow und Daybell in Verbindung gestanden hatten, gestorben waren. Vallow wurde Monate später in Hawaii festgenommen. 

Vallows dritter Ehemann, Joseph Ryan - Vater der Tochter - war 2018 an einem Herzinfarkt gestorben. Während der Scheidung von ihrem vierten Ehemann, Charles Vallow, wurde dieser von ihrem inzwischen verstorbenen Bruder im Juli 2019 erschossen - angeblich aus Notwehr. 

Im Oktober 2019 starb Daybells Frau Tammy angeblich eines natürlichen Todes. Wenige Wochen später zogen Vallow und Daybell nach Hawaii, wo sie heirateten. 

Vallow und Daybell meldeten ihre beiden Kinder niemals als vermisst. Im Juni 2020 wurden die beiden Leichen auf einem Grundstück von Daybell in Idaho gefunden.

Ein Termin für die Urteilsverkündung gegen Vallow steht noch nicht fest. Der Richter schloss in ihrem Fall die Todesstrafe aus. Dies gilt nicht für Daybell, der in allen Anklagepunkten auf unschuldig plädierte.

Vallow, die in der Glaubensgemeinschaft der Mormonen aufwuchs, wurde in ihrer religiösen Überzeugung immer radikaler und vertrat irgendwann die Auffassung, mit Engeln kommunizieren zu können. 2018 traf sie Daybell, den Anführer einer radikalen Mormonensekte, die sich auf den Tag des jüngsten Gerichts vorbereitet, bei einer Tagung in Utah. 

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft spielten auch finanzielle Motive bei den Morden eine Rolle. Vallow wird schwerer Diebstahl vorgeworfen, da sie für ihre bereits verstorbenen Kinder Sozialleistungen erhielt. Daybell ist wegen Versicherungsbetrugs angeklagt.

ck/