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Weiterer Tatverdächtiger nach Schüssen in Raum Stuttgart festgenommen

Nach mehreren teils tödlichen Schüssen im Großraum Stuttgart haben Ermittler einen weiteren Tatverdächtigen festgenommen. Wie die Polizei in Ludwigsburg und die Stuttgarter Staatsanwaltschaft am Mittwoch gemeinsam mitteilten, versuchte der 31-jährige Mitfahrer eines Autos am Samstag bei einer Fahrzeugkontrolle zu flüchten. Die Beamten holten ihn jedoch ein und nahmen ihn trotz Widerstands fest. In einer Umhängetasche trug er eine scharfe Schusswaffe mit eingeführtem und befülltem Magazin bei sich.

Die Staatsanwaltschaft leitete wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz sowie Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ein Ermittlungsverfahren ein. Die Behörde beantragte zudem einen Haftbefehl, der auch erlassen wurde. Die Ermittler prüfen den Angaben zufolge nun, ob die entdeckte Waffe bei anderen Taten zum Einsatz kam, insbesondere bei den zurückliegenden Schussabgaben im Großraum Stuttgart. 

Der 25-jährige Fahrer des Fahrzeugs muss sich wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz, Trunkenheit im Verkehr sowie Fahrens unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln verantworten. Gegen einen dritten 26-jährigen Mitfahrer wird wegen Verstoßes gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz ermittelt. Bei allen dreien wurden Wohnungsdurchsuchungen angeordnet, bei dem 26-Jährigen fanden die Beamten dabei eine kleine Menge Kokain. Die beiden Mitfahrer sind auf freiem Fuß.

Das baden-württembergische Landeskriminalamt hat den Angaben zufolge derzeit mehrere hundert Verdächtige im Visier. Insgesamt wurden mit dem 31-Jährigen nun bereits 27 von ihnen festgenommen, 24 davon befinden sich noch in Untersuchungshaft. Drei wurden entlassen, einer davon bereits abgeschoben. Mit der aktuellen Festnahme sei der Polizei "erneut ein wichtiger Schlag gegen die kriminellen Gruppierungen gelungen, die im Großraum Stuttgart vor allem auch mit Schussabgaben aufgefallen sind", teilte Innenminister Thomas Strobl (CDU) mit.

Die nunmehr 27. Festnahme zeige, dass der konsequent hohe Kontrolldruck der Polizei wirkte. "Wir werden diesen Weg ungebremst fortsetzen, bis das Treiben der kriminellen Gruppierungen ein für alle Mal ein Ende hat", erklärte Strobl weiter. Im Großraum Stuttgart waren in den vergangenen Monaten immer wieder Schüsse abgegeben worden. In Asperg wurde unter anderem ein 18-Jähriger erschossen und ein Gleichaltriger schwer verletzt, im Mercedes-Benz-Werk in Sindelfingen ebenfalls ein Mann erschossen und ein anderer schwer verletzt.

awe/cfm