Wie es scheint wird nun schon bald ein vierter Impfstoff gegen das Coronavirus die Zulassung in der EU beantragen. Offensichtlich will das US-Pharmaunternehmen Johnson & Johnson spätestens im Februar als vierter Hersteller den Antrag auf Zulassung des Corona-Impfstoffes stellen. Gegenüber anderen Impfstoffen hat das Vakzin von Johnson einen entscheidenden Vorteil.
Offenbar hat EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Mittwoch bei einer Sitzung der konservativen EVP-Fraktion des EU-Parlament angekündigt, dass schon bald der Zulassungsantrag eines weiteren Unternehmens für einen Impfstoff gegen das Coronavirus erwartet wird. Dabei soll es es sich um den Impfstoff des US-Unternehmens Johnson & Johnson handeln. Dies bestätigte der CDU-Abgeordnete Peter Liese. Liese sieht darin ein “weiteres Hoffnungszeichen im Kampf gegen das Coronavirus“. Außerdem hat der Impfstoff des US-Unternehmens offenbar einen entscheidenden Vorteil: Es soll nämlich nur 1 Dosis zum Schutz gegen das Coronavirus ausreichend sein. “Und er ist viel leichter zu verarbeiten, zu lagern und zu transportieren als der Biontech/Pfizer-Impfstoff“, informiert Liese. Bisher sind in der EU der Impfstoff von Biontech und der Impfstoff des US-Konzerns Moderna zugelassen. Am Dienstag hatte außerdem das Pharmaunternehmen AstraZeneca eine Genehmigung, für seinen Impstoff beantragt. Vermutlich wird die Zulassung noch vor Ende des Monats erfolgen.
Aus zuletzt irrtümlich von der belgischen Regierungsvertreterin veröffentlichten Informationen geht hervor, dass der Impfstoff von Johnson & Johnson mit 8,50 Dollar (6,98 Euro) ziemlich günstig ist, wenn man seinen Preis mit den Kosten für die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna vergleicht. Am günstigsten bleibt allerdings der Impfstoff von AstraZeneca. Dieser kostet pro Dosis weniger als zwei Euro. Zwischen der EU-Kommsion und den Herstellern war eigentlich Verschwiegenheit hinsichtlich der Preise für die Impfstoffe vereinbart worden. Insgesamt hat die EU bei Johnson & Johnson rund 200 Millionen Dosis des Impfstoffes bestellt und besitzt eine Option für 200 Millionen weitere Dosen. Um den Bedarf in Europa zu bedienen wird das US-Unternehmen den Impfstoff für die EU in den Niederlanden produzieren.