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Weil seine Hyperschallraketen kläglich versagen – Putin vermutet Hochverrat als Ursache

Nach dem Misserfolg der Hyperschallrakete “Kinschal” benötigt Putin einen Schuldigen, und diesmal sind es die Wissenschaftler, die an ihrer Entwicklung beteiligt waren. Die Vorwürfe des Hochverrats wurden gegen drei Wissenschaftler erhoben, die seit dem letzten Jahr im Gefängnis sitzen. Ein Gesuch zur Freilassung der Inhaftierten wurde nun vom Kreml abgelehnt.

Putin vermutet Hochverrat hinter den Fehlschlägen

Die Reaktion des Kremls erfolgt auf den katastrophalen Fehlschlag in der Nacht zum Dienstag: Putins Armee feuerte sechs Überschallraketen des Typs “Kinschal” auf Kiew ab, doch der Angriff scheiterte kläglich. Alle sechs Raketen wurden von der ukrainischen Flugabwehr abgefangen. Aus diesem Grund wies der Kreml einen offenen Protestbrief der Kollegen der Wissenschaftler ab. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte, dass man Kenntnis davon genommen habe. Spezialkräfte seien jedoch mit den Fällen befasst und würden ihre Arbeit tun. “Es handelt sich um sehr ernste Vorwürfe”, fügte er in Bezug auf die Anschuldigungen des Hochverrats hinzu. Die drei Raketenwissenschaftler, Alexander Schipljuk, Anatoli Maslow und Waleri Sweginzew, sind Experten auf dem Gebiet der Hyperschalltechnologie. Ihnen wird vorgeworfen, Staatsgeheimnisse im Zusammenhang mit der Hyperschalltechnologie preisgegeben zu haben. Ein weiterer Wissenschaftler aus Sibirien, Dmitri Kolker, erlag 2022 wenige Tage nach seiner Festnahme einem Krebsleiden. Ob die Anschuldigungen der Anklage zutreffen, dass sie tatsächlich Informationen weitergegeben haben, die zum Abfangen der Hyperschallraketen beigetragen haben sollen, bleibt unklar.

Akademiker kritisieren Festnahme ihrer Kollegen

Die Kollegen der Wissenschaftler, die sich in einem offenen Brief für die Inhaftierten einsetzen, bestreiten dies: “Wir kennen jeden von ihnen als Patrioten und anständige Menschen, die nicht zu solchen Taten fähig sind, wie sie ihnen von den Behörden vorgeworfen werden”, heißt es in dem Schreiben. Schipljuk, Maslow und Sweginzew hätten bei wissenschaftlichem Austausch in Publikationen und auf Konferenzen keine Geheimnisse preisgegeben. Wenn bereits solche Vorwürfe des Hochverrats erhoben werden, sei die Luftfahrtforschung gefährdet. Talentierte Nachwuchswissenschaftler würden abgeschreckt. “In dieser Situation sind wir nicht nur um das Schicksal unserer Kollegen besorgt, sondern wissen schlichtweg nicht, wie wir unsere Arbeit fortsetzen sollen”, beklagen die Wissenschaftler in ihrem Protestschreiben an den Kreml.

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