Die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Eva Högl (SPD), hat sich für die Einführung eines jährlichen Veteranentags in Deutschland ausgesprochen und hofft dazu auf eine baldige Initiative aus dem Verteidigungsministerium. Sie äußerte sich anlässlich des Starts der Invictus Games am Wochenende in Düsseldorf, einem Wettkampf für kriegsversehrte Soldatinnen und Soldaten. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zeigte sich offen für den Vorschlag.
"Die Teilnehmer der Invictus Games sind nicht gesund aus dem Einsatz zurückgekommen, sondern haben Verletzungen an Leib und Seele – manche lebenslang", sagte Högl der "Rheinischen Post" und dem Bonner "General-Anzeiger". "An den Spielen sieht man, was es heißt, Soldatin oder Soldat zu sein", fügte sie hinzu. "Am bitteren Ende steht jede und jeder mit der körperlichen Unversehrtheit oder mit dem Leben für den Auftrag ein."
Sie unterstütze die Idee eines jährlichen Veteranentags in Deutschland, wie ihn unlängst der Deutsche Bundeswehr-Verband ins Gespräch gebracht hatte, sagte Högl weiter. Sie fände es sehr wichtig, die Veteraninnen und Veteranen stärker in den Blick zu nehmen als dies in Deutschland bislang der Fall gewesen sei.
Es gebe bereits eine Initiative aus dem Parlament heraus, aber auch vom Ministerium selbst könnte ein Veteranentag angestoßen werden. "Ich setze darauf, dass diese Debatte auch während der Invictus Games an Fahrt gewinnt und werde dafür werben", sagte Högl.
Pistorius sagte dazu dem Portal ZDFheute.de, er zeige sich "da absolut offen für". Da es sich in Deutschland um eine Parlamentsarmee handele, solle die Initiative dafür zwar vom Bundestag ausgehen. Jedoch: "Ich könnte mir vorstellen, wenn man das richtig macht, ist das eine richtig gute Idee." Er forderte zudem mehr Anerkennung für Veteranen. "Das, was die Männer und Frauen getan haben für uns, ist nicht umsonst und muss auch entsprechend gewertschätzt werden."
Kritik kam von der Linken. Die Idee eines Veteranentags sei "völlig aus der Zeit gefallen und treibt Militarisierung und Kriegsverherrlichung voran", sagt Linken-Chef Martin Schirdewan dem Portal. Ein solcher Tag vernebele die eigentlich wichtige Debatte über die Ursachen von Krieg, Verletzung, Trauma und Tod.
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