Der Weg für den Bau einer Chipfabrik des US-Konzerns Intel in Magdeburg ist nach längeren Verhandlungen offenbar frei. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) sagte dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR), er gehe davon aus, dass die Entscheidung über das große Projekt am Montag falle. "Das Projekt in Magdeburg nimmt nun an Fahrt auf und es kann endlich losgehen", sagte er dem Sender. Es gehe darum, die Importabhängigkeit bei Chips zu verringern.
Intel ist ein weltweit tätiger Hersteller von Computerchips. Eigentlich war der Bau des von der Bundesregierung und der EU-Kommission geförderten neuen Fabrikkomplexes des Konzerns in Magdeburg schon im ersten Halbjahr dieses Jahres geplant. Wegen laufender Verhandlungen über Subventionen wurde er allerdings verschoben, wie bereits Anfang des Jahres bekannt geworden war.
Einem "Handelsblatt"-Bericht vom Freitag zufolge gab es zuletzt weitere Gespräche zwischen Intel und der Bundesregierung. Wie die Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise schrieb, sollen nun 9,9 Milliarden Euro anstatt der bislang zugesagten 6,8 Milliarden Euro an Subventionen fließen.
Die Bundesregierung äußerte sich am Freitag nicht zu Einzelheiten oder der konkreten Fördersumme. Sie bestätigte aber ein Treffen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit Intel-Chef Pat Gelsinger am Montag im Kanzleramt. Die Bundesregierung sei weiter "sehr optimistisch", dass die Ansiedlung des Intel-Werks gelingen werde, sagte Vize-Regierungssprecher Wolfgang Büchner.
Die EU und die nationalen europäischen Regierungen erhoffen sich von der Intel-Ansiedlung eine größere Unabhängigkeit von globalen Lieferketten und asiatischen Herstellern von Halbleitern. Ziel der EU ist es, bis 2030 rund 20 Prozent der globalen Produktion in Europa anzusiedeln - doppelt so viel wie jetzt.
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