Es kommt wieder einmal etwas Bewegung in das Thema WearOS. Einerseits soll es den Nutzern zu selbiger verhelfen und dabei auf einen neuen, vorläufig Google Coach getauften, Service zurückgreifen und andererseits wird der Review-Prozess für neue WearOS Apps im Play Store ab Oktober verpflichtend.Coach: Ein Google Assistant als Personal Trainer
Unter dem passenden, wenn auch nicht in Stein gemeißelten, Namen Google Coach arbeitet man Android Police zufolge in Mountain View derzeit daran, WearOS (ehemals Android Wear) um einen auf Themen rund um Fitness und Gesundheit spezialisierten Assistenten zu erweitern.
Dabei scheint die grundlegende Idee zu sein, einen über das bereits von anderen Anbietern und der eigenen Google Fit-App abgedeckte Tracking hinausgehenden Service zu schaffen, der pro-aktiv eine gesündere Lebensweise fördern kann. Ein Fitness-Coach eben, der personalisierte Empfehlungen zu Mahlzeiten und Workouts aussprechen und dabei selbstverständlich auf Googles umfangreichen Datenschatz zurückgreifen kann.
So wird der Coach zwar ebenso Aktivitäten aufzeichnen können, aber darüber hinaus auch bei einem verpassten Workout Alternativen vorschlagen. Standortdaten oder Informationen aus dem Kalender lassen sich beispielsweise verwenden, um genau zwischen zwei eingetragenen Terminen an das tägliche Schrittziel zu erinnern und einen kurzen Spaziergang anzuregen, oder zur angestrebten Ernährungsweise passende Restaurants in der Nähe zu empfehlen.
Um dem aus diversen Erinnerungen zu verschiedenen Fitness-Zielen resultierendem Overload an Benachrichtigungen zu entgehen, sollen diese laut Android Police einfach zusammengefasst werden. Außerdem wird der Service anscheinend primär auf der WearOS-Plattform beheimatet sein, wenngleich die Empfehlungen und Langzeitdaten wohl sicher in eine entsprechende Companion App ausgelagert werden. Eine Integration in den Google Assistant und die bereits existierende Google Fit Plattform erscheint ebenfalls wahrscheinlich.
Verpflichtender Review-Prozess für WearOS-Apps im Play Store
Änderungen gibt es auch bezüglich des wachsenden Angebot an WearOS-kompatiblen Apps im Google Play Store zu vermelden. Um deren Qualität zu verbessern wird zum ersten Oktober der bisher optionalen Review-Prozess für alle neuen Anwendungen verpflichtend und auch bereits erhältliche Anwendungen werden ab März 2019 überprüft.
WearOS-Entwickler sollen sich an einer Reihe von Kriterien orientieren und beispielsweise im Play Store durch mindestens einen Screenshot den potenziellen Nutzern einen ersten Eindruck ihrer App vermitteln, sowie ihre Anwendungen gleichermaßen für quadratische und runde Smartwatches optimieren. Das sind eigentlich ziemlich niedrige Ansprüche, die aber bisher wohl dennoch nicht von allen erfüllt worden sind und nun eben genauer kontrolliert werden.
Das Timing dieser beiden Neuerungen ist für viele ein Anlass, die schon seit der ersten Version von Android Wear anhaltenden Gerüchte um eigene Google Wearable-Hardware neu aufzuwärmen. Nachdem das Unternehmen in den letzten beiden Jahren seine Bemühungen in diesem Bereich sukzessiv ausgeweitet hat, erscheint das diesmal aber sogar realistisch: Der Google Coach könnte wie damals der Assistant zunächst exklusiv für Pixel-Hardware erhältlich sein und erst später auf die Modelle der WearOS-OEMs ausgerollt werden. So oder so werden wir aber uns wahrscheinlich noch bis zum Herbst gedulden müssen, um mehr darüber zu erfahren.