Zwei verunglückte Wassersportler sind am Sonntag auf dem Stettiner Haff vor der Küste von Mecklenburg-Vorpommern etwa dreieinhalb Stunden an Land geschwommen. Die vollkommen erschöpften Männer seien bei Grambin von Passanten aufgelesen und nach Hause gebracht worden, berichtete die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Montag in Bremen. Medizinische Hilfe benötigen sie nicht. Sie waren demnach beide zugleich von ihrem Boot gefallen.
Laut DGzRS war einer der Männer an Bord ihres kleinen Motorbootes ausgerutscht, wodurch beide "durch unglückliche Umstände" in das Wasser stürzten. Das nun herrenlose Boot fuhr weiter, sodass sich die Schiffbrüchigen schwimmend selbst ans Ufer retten mussten. Von dort informierten sie die Wasserschutzpolizei. Diese machte sich gemeinsam mit Einsatzkräften der DGzRS auf die Suche nach dem Boot.
Das Boot der Männer wurde mehr als 20 Kilometer vom geschätzten Unfallort entfernt in einer Fischreuse gefunden, in der es sich mit laufendem Motor verfangen hatte. Den Seenotrettern zufolge beträgt die Wassertemperatur im Stettiner Haff zum Glück für die beiden Männer derzeit etwa 20 Grad Celsius. Bei niedrigeren Temperaturen besteht bereits nach kurzer Zeit große Unterkühlungsgefahr.
Das Stettiner Haff ist ein von der offenen Ostsee durch Inseln abgetrenntes lagunenartiges Küstengewässer vor der Odermündung. Es ist insgesamt knapp 700 Quadratkilometer groß und damit größer als der Bodensee. Es liegt direkt an der deutsch-polnischen Grenze.
by Ina FASSBENDER