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Was passiert wenn Putin stirbt? Er hat keinen Nachfolger, droht ein Bürgerkrieg?

Droht Russland das Chao? Bereits seit gut 23 Jahren ist Wladimir Putin der mächtigste Mann Russlands. Doch am vergangenen Freitag hatte der russische Präsident bereits seinen 70. Geburtstag gefeiert. Zudem wurde in den letzten Monaten immer wieder über die Gesundheit und angebliche schwere Erkrankungen von Putin spekuliert. Da der Kreml-Chef inklusive möglicher Wiederwahlen bis ins Jahr 2036 russischer Präsident bleiben könnte, stellt sich die Frage, was passiert, falls Putin während seiner Amtszeit das Zeitliche segnen würde – denn einen direkten Nachfolger gibt es nicht!

Wie ist Wladimir Putins Nachfolge geregelt?

In den letzten Monaten war die Gesundheit des russischen Präsidenten Wladimir Putin immer wieder Gesprächsthema. Viele Gerüchte besagen, dass der 70-Jährige bereits jetzt an schweren Erkrankungen leiden soll. Bestätigung für diese Gerüchte gibt es bislang allerdings nicht. Mit der Feier seines 70. Geburtstages hat Wladimir Putin die Lebenserwartung russischer Männer bereits um 3 Jahre übertroffen. Nun fragen sich viele Menschen, was passieren würde, wenn Putin während seiner Amtszeit sterben würde. Laut Russland-Experte Fabian Burkhardt vom Leibniz Institut für Ost- und Südosteuropaforschung in Regensburg, ist die Nachfolge von Putin in der russischen Verfassung zumindestens auf dem Papier geregelt. Bei einem Tod von Wladimir Putin würde laut der Verfassung der russische Premierminister, aktuell Michael Mischustin, zum Interimspräsidenten von Russland werden. Dieser bekäme die gleichen Rechte wie Wladimir Putin, könnte jedoch weder die Staatsduma auflösen, ein nationales Referendum einberufen oder eine Verfassungsänderung starten. Außerdem müsste der Interimspräsident innerhalb eines Zeitraums von 3 Monaten Neuwahlen ansetzen.

Wie könnte sich die Lage in Russland dann entwickeln?

Allerdings ist Burkhard klar, das Wunsch und Wirklichkeit in autoritären Ländern manchmal weit auseinanderklaffen. Denn es stellt sich auch die Frage, was passieren würde, wenn Putin nicht verstirbt, sondern lediglich wegen seiner angegriffenen Gesundheit nicht weiter in der Lage wäre sein Amt auszuüben. Generell sieht die Nachfolgeregelung zur Zeit wie folgt aus. “An der Spitze steht Wladimir Putin, die Nummer 2 in der nominalen Machtreihenfolge ist Premierminister Mischustin und an dritter Stelle käme dann Walentina Matwijenko, die Vorsitzende des Föderationsrates“, erklärt Burkhardt. Allerdings könnte das Machtgefüge im Kreml bei einem Tod oder einem Ausfall von Wladimir Putin gehörig durcheinandergewirbelt werden. So hätten auch andere Politiker durchaus Chancen auf die Putin-Nachfolge. Einer dieser Männer ist beispielsweise Dmitri Medwedew, der Putin bereits in der Zeit von 2008 bis 2012 als russischer Präsident vertreten hat. Medwedew wurde nach seiner Zeit als Präsident russischer Premierminister und übt im Augenblick ein neu geschaffenes Amt in einem Gremium aus, in dem die wichtigsten Personen des russischen Staatsapparates sitzen. Eigentlich spielt Medwedew laut Verfassung von Russland keine Rolle bei Putins Nachfolge, könnte aber bei Putins Ausfall Ansprüche auf die Position als Interimspräsident erheben. Dann wäre ein Streit im Kreml unvermeidlich, bei der sich letztendlich die stärkere Fraktion durchsetzen wird. Wie man sieht, gibt es noch einige offene Fragen zu Putins Nachfolge.

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