Es ist bis heute einer der berühmtesten Filmküsse aller Zeiten. In "Spider-Man" (2002) seilt sich US-Schauspieler Tobey Maguire (45) in der Rolle des Spinnenmannes kopfüber vor Kollegin Kirsten Dunst (38, "Marie Antoinette") ab und küsst sie leidenschaftlich im strömenden Regen. Nach dem Ende der Dreharbeiten zum dritten Teil der Comicfilmreihe wurde es ab 2007 jedoch still um den gebürtigen Kalifornier. Für Aufsehen sorgte schließlich seine Pokerleidenschaft, die Maguire 2017 selbst zur Filmfigur werden ließ. Am heutigen Samstag (27. Juni) feiert er seinen 45. Geburtstag.
Der Film heißt "Molly's Game - Alles auf eine Karte", in dem Tobey Maguire 2017 unfreiwillig auftauchte. Er tritt nicht als Darsteller in Erscheinung, sondern als Filmcharakter namens "Player X", der von Michael Cera (32, "Superbad") gespielt wird. Die Filmbiografie mit Jessica Chastain (43, "Zero Dark Thirty") in der Hauptrolle erzählt die Geschichte von Molly Bloom (42), einer jungen Frau, die nach ihrem Umzug nach Los Angeles hochexklusive Pokerspiele für Hollywoods Superreiche organisierte - darunter die Schauspieler Ben Affleck (47, "Good Will Hunting"), Matt Damon (49, "Jason Bourne") und Tobey Maguire.
Im Film sowie in der Buchvorlage, der Autobiografie "Molly's Game: Der Insiderbericht über die Pokerrunde der Stars", kommt der zweifache Vater allerdings nicht besonders gut weg. Seine Zockerleidenschaft ließ ihn offenbar unhöflich werden, wie Molly Bloom dem Magazin "People" 2014 anlässlich der Veröffentlichung ihrer Memoiren in einem Interview erzählte. Maguire, der regelmäßig an den einsatzstarken Pokerrunden teilnahm, "gab das schlechteste Trinkgeld, war der beste Spieler und der mit Abstand schlechteste Verlierer", berichtete sie damals.
Seit vielen Jahren ist Tobey Maguire eng mit Oscar-Preisträger Leonardo DiCaprio (45, "Titanic") befreundet. Die beiden bildeten mit Schauspieler Lukas Haas (44) und "Entourage"-Star Kevin Connolly (46) eine illustre Männerrunde, die es früher angeblich gerne krachen ließ. Doch diese Zeiten sollen mittlerweile vorbei sein.
2003 lernte Tobey Maguire die Schmuckdesignerin Jennifer Meyer (43) kennen. Das Paar verlobte sich 2006. Im gleichen Jahr kam noch ihr erstes gemeinsames Kind, eine Tochter, zur Welt. 2007 heirateten sie schließlich. Ihr gemeinsamer Sohn wurde 2009 geboren. Im Jahr 2016 verkündete das Paar überraschend seine Trennung. Die Scheidung erfolgte 2017, doch es floss kein böses Blut zwischen den beiden. Meyer sagte 2017 in einem Interview mit dem "Hollywood Reporter" über ihren Ex-Mann: "Ich weiß nicht, was ich ohne ihn tun würde - Tobey ist mein bester Freund."
Aus beruflicher Sicht liegen seine letzten größeren Erfolge bereits einige Jahre zurück. Seit den drei "Spider-Man"-Filmen (2002, 2004, 2007) übernahm er nur vereinzelte Rollen. Mit dem Drama "Brothers - Zwei Brüder. Eine Liebe" (2009) staubte er 2010 seine bisher einzige Golden-Globe-Nominierung ab. In der Literaturverfilmung "Der große Gatsby" (2012) von Regisseur Baz Luhrmann (57) spielte Maguire neben Leonardo DiCaprio den Schriftsteller und Erzähler der Handlung, Nick Carraway. Es folgten Auftritte im Film "Labor Day" (2013), der TV-Serie "The Spoils of Babylon" (2014) und dem Drama "Bauernopfer - Spiel der Könige" (2014).
Seinen Hauptfokus scheint Maguire mittlerweile hinter die Kamera verlagert zu haben. 2016 produzierte er beispielsweise "Die 5. Welle" mit Chloë Grace Moretz (23) in der Hauptrolle. Auch beim Amazon-Film "Brittany Runs A Marathon" (2019) produzierte er mit. Weitere Projekte als Produzent sind laut "IMDb" in der Pipeline, etwa der Film "Babylon". In dem für 2021 in den USA angekündigten Streifen von Regisseur Damien Chazelle (35, "La La Land") könnte Tobey Maguire zum ersten Mal seit Langem auch wieder vor der Kamera zu sehen sein - neben Brad Pitt (56) und Emma Stone (31). Zumindest brodelt eine entsprechende Meldung in Hollywoods Gerüchteküche.