Im letzten Jahr hat Deutschland einen wahren Camping-Boom verzeichnet. Da viele Menschen wegen der Corona-Pandemie auf eine Reise ins Ausland verzichtet haben, hatten die Campingplätze in Deutschland viele zusätzlich Gäste begrüßen dürfen. Doch nun herrscht bei den Betreibern der Campingplätze Ungewissheit vor dem Start in die neue Saison.
Im Jahr 2020 waren beim Campingurlaub im eigenen Land Rekorde gebrochen worden. Denn noch nie war das Campen in Deutschland so beliebt wie im Jahr 2020. Vermutlich werden auch im Jahr 2021 viele Menschen ihren Urlaub auf einem Campingplatz an der Nordsee oder am einem Badeseen verbringen. Doch die große Frage ist vor allem das “Wann”. Denn wegen der aktuell noch grassierenden Corona-Pandemie können weder die Urlauber noch die Betreiber der Campingplätze die kommende Saison sicher planen. Aktuell herrschen zahlreiche Restriktionen, die eine genaue Planung verhindern. Viel Campingplatzbetreiber sind wegen der Pandemie verunsichert. Die Betreiber in Niedersachsen fordern nun Klarheit, ob sie ihre Plätze zu Ostern wieder öffnen dürfen. “Wir setzen uns gerade mit der Thematik auseinander, wie es weitergeht. Wir haben eine große Planungsunsicherheit, ob wir Ostern wieder öffnen dürfen”, erklärt Julia Staarmann, 2. Vorsitzende des Verbandes der Campingplatzunternehmer Niedersachsen, die aktuelle Lage.
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Im Vorjahr war die Nutzung der Campingplätze im Mai mit einer Auslastung von maximal 50 % erlaubt worden. Ab Ende Juni wurde dann sogar die komplette Auslastung der Plätze erlaubt. Im Stufenplan der niedersächsischen Landesregierung ist eine vorsichtige Öffnung der Campingplätze mit Hygienekonzepten angedacht, wenn der Inzidenwert unter die angestrebte Grenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in 7 Tagen fällt. Die meisten Betreiber vor allem an Nordsee schließen die Anlagen über den Winter. Doch einige wenige Plätze sind auch ganzjährig geöffnet. “Nach der aktuellen Corona-Verordnung sind touristische Übernachtungen momentan nicht erlaubt. Dauercamping ist aber nach wie vor möglich”, machte Staarmann klar. Nach den Corona-Regeln werden Dauercamper nämlich wie Ferienhausbesitzer behandelt. Allerdings sei es je nach Kommune unterschiedlich, ob man Dauergäste wegen der Bauordnung dort dulde. Im Moment würden wegen des Winterwetters allerdings nur wenige Camper ihre Stellplätze tatsächlich nutzen.
Offenbar hat das Coronavirus im Vorjahr für einen wahren Boom beim Campen gesorgt. Und auch die Zahl der Übernachtungen ist in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2020 trotz der Pandemie lediglich 5 Prozent hinter dem Rekordjahr 2019 geblieben. In der Rabgliste nimmt das Jahr 2020 hinter dem Rekordjahr 2019 und 2018 insgesamt den 3. Platz ein. Unter deutschen Gästen war dabei der Campingurlaub im eigenen Land so beliebt wie nie zuvor. Dies bestätigen die einzelnen Campingverbände in den verschiedenen Bundesländern, wo fast überall hervorragende Übernachtungszahlen gemeldet wurden.