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Wann kommt der Wunderimpfstoff nach Deutschland? Impfstoff von Johnson&Johnson vor der Zulassung

Schon in wenigen Tagen könnte sich die Lage in der Corona-Pandemie weiter verbessern. Denn dann soll auch der Impfstoff von Johnson & Johnson in der EU zugelassen werden. Schon kurz danach soll Deutschland 36,7 Millionen Dosen des amerikanischen Impfstoffs erhalten und könnte damit das Tempo bei der Immunisierung der Bevölkerung gegen Covid-19 deutlich erhöhen. Großer Vorteil des neuen Vakzins: Es ist nur 1 Impfung notwendig.

Wann wird der Impfstoff von Johnson&Johnson zugelassen?

Schon seit einigen Tagen darf der Impfstoff von Johnson&Johnson in den USA verimpft werden, nachdem er dort eine Notzulassung erhalten hat. Voraussichtlich am 11. März wird die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) über die Zulassung für den amerikanischen Impfstoff entscheiden. Experten glauben, es sei äussert sicher, dass der Impfstoff auch für Europa die Zulassung erhalten wird. Besonders positiv für Deutschland. Denn bereits im zweiten Quartal soll die Lieferung der bestellten Impfdosen beginnen.

Beim Impfstoff von Johnson&Johnson handelt es sich um einen

Vektorimpfstoff, der wegen der deutlich geringeren Kühltemperaturen einfacher transportiert und gelagert werden kann. Ein Experte erklärt die Wirkungsweise des Vektorimpfstoffes: “Dabei wird ein harmloses Virus mithilfe von Gentechnik um den Bauplan für einen Bestandteil des Erregers, vor dem der Impfstoff schützen soll, verändert“, bestätigt Impfstoff-Experte Dr. Rolf Hömke vom Verband forschender Arzneimittelhersteller (VFA). Die harmlosen Viren (z.B. von einem Affen) dringen in die menschliche Zelle ein, produzieren dann ganz kurz den Erregerbestandteil und schreddern anschließend den Bauplan. Von diesem Zeitpunkt an erkennt der Körper diesen Erregerbestandteil als fremd und aktiviert die Immunabwehr.

Nur eine Impfung zur Immunisierung notwendig

Ein weiterer Vorteil, denn der Impfstoff von Johnson&Johnson gegenüber sämtlichen Konkurrenten aufweist, ist die Tatsache, dass bereits 1 Impfung den vollen Schutz gegen das Coronavirus bietet. Eine 2. Impfung ist in diesem Fall nicht notwendig. Dies bedeutet im Kampf gegen die Pandemie eine deutliche Zeitersparnis, denn durch weniger Impfungen wird das Ziel Herdenimmunität natürlich schneller erreicht werden. “Bei unserem derzeitigen Impftempo hätten wir erst in 15 weiteren Monaten Herdenimmunität erzielt. Um jedoch die Herdenimmunität schon bis Oktober zu erreichen, bräuchten wir bei den gegenwärtig verwendeten Impfstoffen, die zwei Impfungen erfordern, eine Verdopplung des derzeitigen Impftempos“, erklärt Statistiker Prof. Dr. Christian Hesse von der Universität Stuttgart gegenüber der “Bild”-Zeitung.

Wie hoch ist der Schutz des Impfstoffes?

Nach den Angaben der amerikanischen FDA soll der Johnson-Impftstoff einen 67 prozentigen Schutz gegen mittelschwere bis schwere Covid-Verläufe bieten. Die Effektivität gegen schwere Erkrankungen liege sogar bei bis zu 85 Prozent. Damit liegt die Wirksamkeit also verglichen mit den Konkurrenzprodukten, die bereits in Europa zum Einsatz kommen ein wenig niedriger. Während Biontech und Moderna zu 95 % liegen der Impfstoff von AstraZeneca mit 70 % und der neue Johnson-Impfstoff ein wenig unter diesen Werten. Trotzdem würde Deutschland dem Ziel Herdenimmunität mit dieser neuen Option natürlich ein kleines Stück näherkommen.

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