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Wagenknecht-Partei in Thüringen stärkste Kraft

Umfrage zeigt: Wagenknecht-Partei schlägt Landes-AfD

Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht (53) wird erst Ende des Jahres entscheiden, ob sie eine neue Partei gründet. Trotzdem feiert diese schon jetzt erste Umfrage-Erfolge. In Thüringen würde eine Wagenknecht-Partei die stärkste Kraft werden. Laut einer Insa-Umfrage für die „Thüringer Allgemeine“ würden 25 Prozent der Wähler der umstrittenen Links-Politikerin ihre Stimme geben. Damit würde Wagenknecht sogar die Landes-AfD unter Führung von Björn Höcke (51) schlagen!

Wagenknecht-Partei könnte AfD als zweitstärkste Kraft ablösen

Aktuell kommen die Thüringer AfD und ihr rechtsextremer Parteichef auf 32 Prozent. Wenn im Herbst kommenden Jahres eine Wagenknecht-Partei auf dem Stimmzettel stünde, würden die Rechten auf 22 Prozent schrumpfen und nur noch zweitstärkste Kraft werden.

Ramelow könnte gegen Wagenknecht den dritten Platz belegen

Für den Noch-Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (67, Linke) sieht es düster aus: In Umfragen liegt seine Linke bei 22 Prozent. Würde Ramelow gegen seine Noch-Parteikollegin kandidieren müssen, würde er nur den dritten Platz (18 Prozent) belegen.

Beliebteste Linken-Politikerin mit eigener Meinung

Sahra Wagenknecht ist die mit Abstand beliebteste Linken-Politikerin in Deutschland, obwohl sie schon lange nicht mehr auf Parteilinie ist. Während die Linke den EU-Kompromiss zur Asylpolitik ablehnt, warnt Wagenknecht vor „unkontrollierter Zuwanderung“. Sie ist gegen Waffenlieferungen an die Ukraine und forderte bei einer großen Demonstration in Berlin Friedensverhandlungen mit Russlands Diktator Wladimir Putin (70). Dass er für unfassbare Kriegsverbrechen verantwortlich ist, spielt für Wagenknecht keine Rolle.

Strategie: Annäherung an AfD-Positionen

Wagenknechts Strategie besteht darin, sich inhaltlich immer mehr der AfD anzunähern, um so Protestwähler zur Linken zurückzuholen.

AfD zeigt Interesse an Koalition mit Wagenknecht

Die AfD-Rechtspopulisten scheinen Wagenknechts Positionen bemerkt zu haben und würden gerne mit ihr koalieren. „Wenn ich mir Wagenknechts Positionen anschaue, dann scheint mir eine Partnerschaft mit ihr am wahrscheinlichsten“, sagte Thüringens AfD-Co-Chef Stefan Möller zur „Thüringer Allgemeinen“. Björn Höcke selbst bot Wagenknecht schon im Februar an, die Partei zu wechseln. „Ich bitte Sie, kommen Sie zu uns!“, tönte Höcke bei einer Demo in Dresden. Höcke, der offiziell als „Faschist“ bezeichnet werden darf, ist der wohl wichtigste Strippenzieher in der Rechtsaußen-Partei.

Linken-Parteispitze fordert Wagenknecht zum Rücktritt auf

Bei der Linken-Parteispitze in Berlin sorgen Wagenknechts Positionen für Entsetzen. Der Vorstand um Janine Wissler (42) und Martin Schirdewan (48) hatte sie Mitte Juni aufgefordert, ihr Bundestagsmandat abzugeben. „Die Zukunft der Linken ist eine Zukunft ohne Sahra Wagenknecht“, heißt es in dem Beschluss.