Nach dem Streit um das geplante Heizungsgesetz klagen die Wärmepumpenhersteller über einen Umsatzeinbruch und tief verunsicherte Verbraucherinnen und Verbraucher. "Die Klopperei in der Politik rund um das Gebäudeenergiegesetz war eine Katastrophe", sagte der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands Wärmepumpe, Paul Waning, der "Augsburger Allgemeinen" vom Dienstag. Die Nachfrage nach Öl- und Gasheizungen gehe nach oben, während der Absatz an Wärmepumpen einknicke.
Die Hersteller hätten fünf Milliarden Euro investiert, um wie zunächst geplant ab 2024 rund 500.000 neue Wärmepumpen pro Jahr liefern und installieren zu können. Dieser Prozess werde nun verlangsamt, weil der Kompromiss der Bundesregierung für das Heizungsgesetz keinen verlässlichen Rahmen für die Branche biete. Das sei "höchst ärgerlich", sagte Waning der "Augsburger Allgemeinen".
Der Industrie und dem Handwerk fehle Planungssicherheit, bei den Verbrauchern dagegen herrsche bis 2028 "Orientierungslosigkeit", beklagte der Verbandschef. Zahlreiche Fragen seien trotz der Einigung nicht geklärt worden. "Das ist alles sehr bedauerlich."
Die unklare Zukunft der Energiepreise verstärke die Probleme der Wärmepumpenhersteller. "Wenn Gas billiger wird, Strom aber teurer, werden viele Menschen Gasheizungen einbauen", sagte Waning. Hier seien politische Entscheidungen nötig. Für eine wirkliche Förderung der Wärmepumpe dürfe das Preisverhältnis nicht viel größer als der Faktor 2,5 sein.
Die Ampel-Koalition hatte im Juni ihren monatelangen Streit über die Ausgestaltung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) beigelegt. Die Grünen hatten im ursprünglichen Gesetzentwurf weitergehende Regelungen zur Wärmewende und zum Einbau klimafreundlicher Heizungen angestrebt.
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