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Wachsender Protest gegen Spaniens Fußball-Verbandschef nach Kuss-Attacke auf Spielerin

Nach seiner Kuss-Attacke auf die spanische Fußball-Nationalspielerin Jennifer Hermoso wird es um den spanischen Fußballverbands-Präsidenten Luis Rubiales zunehmend einsam: Nach zahlreichen Vertretern aus Politik und Gesellschaft distanzierte sich am Samstagabend auch Frauenfußball-Nationaltrainer Jorge Vilda von Rubiales. Er bedaure zutiefst, dass der WM-Triumph seiner Mannschaft "durch das unangemessene Verhalten" von Rubiales beeinträchtigt worden sei, erklärte Vilda.

Zuvor war am Samstag ein Großteil von Vildas Trainerstab aus Solidarität mit Hermoso zurückgetreten, die gesamte Frauen-Nationalmannschaft trat in den Streik. Auch Männer-Nationaltrainer Luis de la Fuenta kritisierte Rubiales' Verhalten als "falsch". Der Fußball-Weltverband Fifa sperrte den spanischen Verbandschef zunächst für 90 Tage und verbot Rubiales jeglichen Kontakt mit Spielerin Hermoso und ihrem Umfeld.

Hermoso und 80 weitere Spielerinnen, darunter die gesamte Nationalmannschaft, wollen nach eigenen Worten nicht mehr für Spanien spielen, bis die Führungsspitze im Frauenfußball ausgetauscht ist.

Trotz der Empörung lehnt der 46-jährige Rubiales einen Rücktritt ab. Rückendeckung erhielt er vom spanischen Verband, der mit juristischen Schritten gegen Hermoso drohte, sollte die Spielerin an ihren "Lügen" über den umstrittenen Kuss festhalten.

Rubiales hatte nach dem WM-Triumph der Spanierinnen am 20. August vor den Augen eines Millionen-Publikums Hermosos Kopf mit beiden Händen festgehalten und sie auf den Mund geküsst. Angesichts der heftigen öffentlichen Empörung über den Vorfall erklärte Rubiales, der Kuss sei "gegenseitig, euphorisch und einvernehmlich" gewesen. Hermoso weist das zurück und betonte mehrfach, sie habe "niemals" in den "übergriffigen" Kuss eingewilligt.

gt/ju