Mit einer Razzia sind Ermittler in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen gegen den organisierten Menschenhandel vorgegangen. Im Mittelpunkt der Durchsuchungen standen ein 45-Jähriger sowie acht Frauen im Alter zwischen 26 und 49 Jahren aus Nigeria, wie die Berliner Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilten. Sie sollen Nigerianerinnen nach Berlin gelockt und diese dann zur Prostitution gezwungen haben.
"Offenbar mussten die Frauen noch in ihrer Heimat in einem Voodoo-Ritual versprechen, die Schleuserkosten in fünfstelliger Höhe abzuzahlen", erklärten die Ermittler weiter. Den Angaben zufolge sollen mindestens sechs nigerianische Frauen Opfer der Tatverdächtigen geworden sein. Als Vorwand hätten diese den Frauen gegenüber angegeben, ihnen Arbeit als Haushaltshilfen zu verschaffen.
In Berlin seien die Frauen dann gegen eine Nutzungsgebühr mit Ausweisdokumenten von legal in Deutschland befindlichen Frauen ausgestattet worden. Ihre Einnahmen aus der Prostitution mussten sie an die Zuhälterinnen abgeben.
Bei den Durchsuchungen am Mittwoch wurden zahlreiche Beweise beschlagnahmt, darunter Mobiltelefone, Dokumente sowie ein Geldbetrag in fünfstelliger Höhe. Die Ermittlungen wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern im Zusammenhang mit Menschenhandel und wegen diverser Begleitdelikte dauerten an.
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