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Vonovia scheitert wohl erneut mit Übernahme von Deutsche Wohnen

Annahmequote knapp unter den nötigen 50 Prozent

Der größte deutsche Wohnungskonzern Vonovia ist wohl erneut mit der Übernahme des Wettbewerbers Deutsche Wohnen gescheitert. Die Mindestannahmeschwelle beim Übernahmeangebot sei "voraussichtlich nicht erreicht", teilte Vonovia am Freitag mit. Die beiden Immobilienunternehmen hatten sich Ende Mai nach zwei zuvor gescheiterten Übernahmeversuchen auf einen Zusammenschluss geeinigt; für eine erfolgreiche Übernahme muss Vonovia mindestens 50 Prozent aller Deutsche-Wohnen-Aktien angeboten bekommen.

Die Annahmequote betrage derzeit 47,62 Prozent, teilte Vonovia mit. "Bis zum Ende der Nachbuchungsfrist heute um 18.00 Uhr wird es voraussichtlich nicht zu wesentlichen Nachbuchungen kommen", führte der Konzern aus. Damit sei eine wesentliche Vollzugsbedingung des Angebots voraussichtlich nicht erfüllt worden. Ein großer Teil der Aktionäre der Deutsche Wohnen seien aktuell Hedgefonds und darüber hinaus Indexfonds, "die erst handeln dürfen, wenn die Mindestannahmequote erreicht ist und alle Vollzugsbedingungen erfüllt sind". Das endgültige Ergebnis will Vonovia voraussichtlich am Montag veröffentlichen.

Vonovia-Chef Rolf Buch äußerte sich enttäuscht. "Wir haben für unseren Vorschlag, die Deutsche Wohnen mit Vonovia zusammenzulegen, breite Unterstützung erfahren. Ein Zusammenschluss beider Unternehmen macht sowohl wirtschaftlich wie gesellschaftspolitisch viel Sinn, um die großen Herausforderungen am Wohnungsmarkt kraftvoller angehen zu können", erklärte er. Leider hätten die jetzigen Aktionäre der Deutsche Wohnen ihre Anteile nicht ausreichend eingeliefert.

by Ina FASSBENDER