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Vonovia-Chef schließt neuen Anlauf für Übernahme der Deutsche Wohnen nicht aus

Geplanter Zusammenschluss wohl vorerst gescheitert

Der Chef des Wohnungskonzerns Vonovia schließt nach der womöglich erneut gescheiterten Übernahme des Wettbewerbers Deutsche Wohnen einen neuen Anlauf für einen Zusammenschluss nicht aus. "Man sollte im Leben nie etwas ausschließen, aber man sollte auch nicht immer von einem Happy End träumen", sagte Rolf Buch dem "Handelsblatt" vom Samstag. "Die Zeit spielt eher für uns", fügte er hinzu.

Am Freitag hatten sowohl Vonovia als auch die Deutsche Wohnen mitgeteilt, dass die geplante Übernahme "voraussichtlich nicht erfolgreich" sei, da die Mindestannahmeschwelle von mindestens 50 Prozent der zum Zeitpunkt des Ablaufs der Annahmefrist ausgegebenen Aktien der Deutsche Wohnen wohl nicht erreicht wurde. Das endgültige Ergebnis will der Vonovia-Konzern voraussichtlich am Montag veröffentlichen.

Die beiden Immobilienunternehmen hatten sich Ende Mai nach zwei zuvor gescheiterten Übernahmeversuchen eigentlich auf einen Zusammenschluss geeinigt. Das Portfolio von Vonovia umfasste nach Angaben des Kartellamtes Ende März in Deutschland insgesamt rund 354.000 eigene Wohneinheiten. Die Deutsche Wohnen besitzt rund 155.000 Mietwohnungen, etwa 70 Prozent davon in Berlin.

Für das Scheitern des Deals machte Buch vor allem verantwortlich, dass manche Hedgefonds zu hoch spekuliert hätten. Einige hätten sich "verspekuliert", sagte er dem "Handelsblatt". Außerdem mache der zunehmende Anteil von "passiven Investoren solche Transaktionen einfach deutlich schwerer". Dabei handelt es sich um breit gestreute Investitionen, bei denen die Anleger nicht unbedingt den Kursverlauf genau beobachten und prüfen.

by Ina FASSBENDER