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Von Hollywood-Streiks betroffene Filmfestspiele in Venedig begonnen

Unter dem Eindruck der anhaltenden Schauspieler-Streiks in Hollywood haben am Mittwoch die 80. Filmfestspiele in Venedig begonnen. Jurypräsident Damien Chazelle sprach von einer Warnung, dass die Branche wieder die Kunst in den Vordergrund stellen müsse. Zwar werden viele Top-Regisseure wie etwa Sofia Coppola am Lido erwartet - doch wegen der Streiks sind in diesem Jahr deutlich weniger Stars als üblich bei dem Festival in der italienischen Lagunenstadt vertreten.

Der für die Filme "La La Land" und "Whiplash" bekannte Regisseur Chazelle tat bei einer Pressekonferenz zur Eröffnung der Filmfestspiele mit einem T-Shirt seine Unterstützung für die Streiks kund, bei denen es um Bezahlung und die potenziellen Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz geht. "Es gibt einen Grundgedanken, dass jedes Kunstwerk einen Wert an sich hat, dass es nicht nur ein Stück Inhalt ist", sagte Chazelle. Es gehe darum, dass Menschen für jedes Kunstwerk entlohnt werden und dass die Kunst wieder in den Mittelpunk rücken müsse.

Das Festival sollte mit dem Film "Comandante" des italienischen Regisseurs Edoardo De Angelis starten. Das Marinedrama ersetzt die Tennisromanze "Challengers" mit der US-Schauspielerin Zendaya, weil diese wegen des Hollywood-Streiks zurückgezogen werden musste. Die Premieren der Frankenstein-Variation "Poor Things" und der Leonard-Bernstein-Biografie "Maestro" finden zwar statt - aber ohne ihre jeweiligen Hauptdarsteller Emma Stone und Bradley Cooper.

Für Diskussionen sorgt die Vorführung der neuen Filme der wegen Missbrauchsvorwürfen umstrittenen Altmeister Woody Allen und Roman Polanski. Als deutscher Beitrag läuft der Schwarz-Weiß-Thriller "Die Theorie von allem" von Timm Kröger im Wettbewerb. 

Der Goldene Löwe wird zum Abschluss des Festivals am 9. September verliehen. Insgesamt konkurrieren 23 Filme um die höchste Auszeichnung des Festivals.

oer/ck