Nach der harten Kritik an ihrer Behörde will EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen weitere Engpässe bei der Lieferung von Corona-Impfstoffen verhindern. Die Industrie habe bei der Produktion mit dem "bahnbrechenden Tempo" der Entwicklung von Impfstoffen durch die Wissenschaft nicht schritthalten können, sagte von der Leyen am Mittwoch im Europaparlament. Deshalb habe ihre Behörde eine Arbeitsgruppe gegründet, die weitere Produktionsprobleme etwa durch Engpässe bei der Versorgung mit Inhaltsstoffen verhindern solle.
Von der Leyen räumte gleichzeitig erneut Fehler bei der Impfstoffbeschaffung ein. "Wir waren spät dran bei der Zulassung", sagte sie. "Wir waren zu optimistisch bei der Massenproduktion und vielleicht waren wir uns auch zu sicher, dass das Bestellte tatsächlich pünktlich geliefert wird."
Die Kommissionschefin verteidigte aber die gemeinsame europäische Herangehensweise bei der Impfstoffbestellung. "Ich mag mir gar nicht ausmalen, was es bedeutet hätte, wenn einige wenige große Mitgliedstaaten sich Impfstoff gesichert hätten und der Rest leer ausgegangen wäre", sagte sie. "Was das für unseren Binnenmarkt bedeutet hätte und die Einheit Europas."
Bisher seien 26 Millionen Impfdosen ausgeliefert und mehr als 17 Millionen Menschen in Europa geimpft worden, sagte die CDU-Politikerin. Sie bekräftigte das Ziel, bis "zum Ende des Sommers 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Europa" zu impfen. Dafür werde ihre Behörde "so hart wie nur irgend möglich arbeiten".
by JOHANNA GERON