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Von der Depression zur Tour de France: Mark Cavendish spricht über seine schwere Zeit

Belgier Jasper Philipsen gewinnt bei der Tour de France 2023

Vor wenigen Tagen erst endete die Tour de France 2023. Mit vier Etappensiegen gewann der Belgier Jasper Philipsen (25) in diesem Jahr so viele wie kein anderer. Mit insgesamt sechs gewonnenen Etappen in seiner Karriere liegt der Belgier allerdings noch deutlich hinter Rekord-Mann Mark Cavendish (38/34 Etappensiege). Glücklich war der Rad-Star deshalb aber nicht immer.

Depressionen: Mark Cavendish spricht in Dokumentation über schwere Zeit

In der Netflix-Doku "Mark Cavendish: Never Enough" (Start am 2. August) spricht der Astana-Fahrer über eine schlimme Zeit seines Lebens. Der englischen Zeitung "The Sun" liegt der Film, der von der Depressionsphase des Rad-Stars berichtet, bereits vor.

Mark Cavendish kämpfte gegen Depressionen

Cavendish laut "Sun": "War ich, verdammt noch mal, verrückt geworden? Was zum Teufel war los mit mir?" Selbst das eigene Leben zu Hause machte ihn nicht mehr glücklich. Der Brite ehrlich: "Es war ein Albtraum, mit meiner Frau Peta zu leben."

Depressionen durch sportliche Misserfolge

Grund für die Depression waren wohl sportliche Misserfolge. Bei der Abu Dhabi Tour 2018 erlitt er eine Gehirnerschütterung, danach brach er sich eine Rippe. Dennoch startete er kurze Zeit später bei Mailand-San Remo, stürzte wieder und brach sich eine weitere Rippe. Danach musste er erstmals in seiner Karriere bei der Tour de France vorzeitig aussteigen.

Hilfe bei Depressionen

Depressiv? Hier bekommen Sie umgehend Hilfe. BILD berichtet in der Regel nicht über Selbsttötungen, um keinen Anreiz für Nachahmung zu geben – außer Suizide erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst depressiv sind, Selbstmord-Gedanken haben, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800–1110111 oder 0800–1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.

Mark Cavendish kämpft sich zurück

Cavendish: "Ich hatte nichts, wollte nichts, tat nichts, fühlte nichts. Ich hatte jeden Antrieb verloren: ein Mensch, ein Vater, ein Freund, ein Ehemann zu sein." Die Folge: Er verließ erst einmal seine Familie, zog aus und zurück zu seiner Mutter. Neurowissenschaftler Dr. David Spindler kam an ihn ran, konnte ihm helfen. Der Doc: "Ich bin zehn Tage lang jeden Tag neben ihm mit dem Roller gefahren. Und ich weigerte mich zu sprechen, bis er zuerst mit mir sprach." Es funktionierte.

Letzte Tour de France für Cavendish

2023 war für Cavendish wohl die letzte Tour de France, an der er teilnahm. Nach einem Sturz auf der 8. Etappe war für ihn allerdings wieder vorzeitig Schluss.