Rebecca Vance (42), Christine Vance (41) und ihr damals 13-jähriger Sohn wagten das Abenteuer
Rebecca Vance (42) war mit ihrer Schwester Christine Vance (41) und ihrem damals 13-jährigen Sohn Anfang August vergangenen Jahres losgezogen, um ein autarkes Leben im rauen Westen Colorados zu führen. Ihren Aufenthaltsort hielten sie geheim. Rebeccas Stiefschwester Trevala Jara hatte versucht, sie von ihrem Vorhaben abzuhalten – ohne Erfolg.
Ungeeignet für das Leben in der Natur
Nach Angaben ihrer Stiefschwester sei Rebecca Vance eine Einzelgängerin gewesen, die sich während der Coronapandemie noch eigenbrötlerischer und unzufriedener wurde. Sie habe einen unbändigen Drang gehabt, auszubrechen und abzuhauen. Der Junge sei „ängstlich und gleichzeitig aufgeregt“ gewesen, sagt sie. „Er wusste nicht ansatzweise, was es heißt, in der Wildnis zu leben, aber er wollte bei seiner Mutter sein“, erzählte sie der Zeitung. Ihre Schwester sei mitgekommen, weil sie die beiden nicht allein gehen lassen wollten. Sie habe zumindest etwas mehr Erfahrung mit Outdoor-Aktivitäten gehabt als ihre ältere Schwester.
Fehlende Vorbereitung und YouTube-Videos
Letztlich waren die beiden Frauen und der Teenager völlig ungeeignet für ein Leben in der Natur. Das Trio habe sich ohne große Vorbereitung auf den Weg gemacht, erinnert sich die Stiefschwester. Sie hätten lediglich ein paar YouTube-Videos zum Thema Überleben angeschaut. Trevala Jara: „Wenn ich jemanden erreichen kann, der denkt, dass er durch das Ansehen von YouTube-Videos oder Internet-Artikeln sich in die Wildnis absetzten könne, dem würde ich sagen, er solle es sich bitte zweimal überlegen.“
Tod durch Unterernährung und Kälte
Am 9. Juli fand ein Wanderer in der Nähe eines abgelegenen Campingplatzes im Gunnison National Park eine „ziemlich mumifizierte“ Leiche, berichtet die „New York Post“. Einen Tag später entdeckten die Behörden die beiden anderen Toten in einem blauen Zelt. Daneben: leere Lebensmittelkanister und ein provisorischer Unterschlupf in dem abgelegenen Lager. Als die drei starben, waren sie mehr als 160 Kilometer von ihrem ehemaligen Wohnort entfernt. Gerichtsmediziner gehen laut „Colorado Springs Gazette“ davon aus, dass die Frauen und der Jugendliche an Unterernährung und durch die Kälte gestorben seien. Mutmaßlich hatten sie sich von Konserven, Suppen und anderen gekauften Lebensmitteln ernährt und sich nicht selbst versorgt.