Ein dramatischer Zwischenfall ereignete sich am helllichten Tag, als ein gestohlener Mercedes mit nahezu 200 km/h über ländliche Straßen jagte, verfolgt von der Polizei. Die Verfolgungsjagd endete in einer Tragödie, als das Fahrzeug nahe dem Ortseingang von Hude mit einem Baum kollidierte und dabei der Beifahrer sein Leben verlor.
Ein Polizeiwagen bemerkte den Mercedes, der an einer ausgefallenen Ampel hielt. Die Beamten versuchten, das Fahrzeug zu kontrollieren und signalisierten dem Fahrer vor einer Diskothek durch eingeschaltetes Blaulicht, anzuhalten. Statt jedoch zu stoppen, gab der Fahrer Gas und floh in Richtung Bahnhof, dabei missachtete er sogar eine rote Ampel. Die Polizisten verloren den Mercedes aus dem Blick, doch er wurde später auf der Autobahn A28 gesichtet und erneut von der Polizei verfolgt. Der Mercedes-Fahrer erreichte auf der Autobahn Geschwindigkeiten von über 200 km/h und fuhr in Zickzack. Dies führte dazu, dass er bei der Ausfahrt Hatten von der Straße abkam und die Leitplanken streifte. Trotzdem fuhr er mit bis zu 180 km/h auf den Landstraßen weiter. In einer Linkskurve verlor er die Kontrolle über das Auto und prallte seitlich gegen einen Baum.
Ein Polizist aus Oldenburg, der den Flüchtigen verfolgte, kollidierte mit dem Streifenwagen seitlich mit dem Mercedes, um die Flucht zu stoppen. Dabei entstanden Schäden an der hinteren Achse und dem linken Hinterreifen des Mercedes. Trotzdem setzte der Fahrer seine Flucht mit Geschwindigkeiten von über 150 km/h fort.
Kurz vor dem Ortseingang von Hude kam der Mercedes gegen 3:35 Uhr in einer Linkskurve erneut von der Straße ab und kollidierte seitlich mit einem Baum. Der Beifahrer wurde durch den Aufprall im Wrack eingeklemmt. Polizeibeamte befreiten ihn aus dem Fahrzeug und leisteten Erste Hilfe. Trotz ihrer Bemühungen wurde er mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht, wo er kurze Zeit später verstarb. Die Identität des Verstorbenen konnte bisher nicht festgestellt werden. "Seine Identität ist bislang ungeklärt", sagte Polizeisprecher Albert Seegers.
Der Fahrer wurde bei dem Unfall nur leicht verletzt. Er versuchte zunächst zu Fuß zu flüchten, wurde aber rasch gefasst. Der mutmaßliche Raser ist ein 22-jähriger Mann aus dem Ammerland. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung, Gefährdung des Straßenverkehrs, eines unerlaubten Kraftfahrzeugrennens und unerlaubten Entfernens vom Unfallort eingeleitet. Es besteht auch der Verdacht, dass der Mercedes und weitere Autoschlüssel zuvor aus einer Werkstatt in Apen gestohlen wurden. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Oldenburg wurde dem Fahrer eine Blutprobe entnommen, da der Verdacht besteht, dass er unter Drogeneinfluss stand.
