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Volkmarsen erinnert an Autoattacke auf Rosenmontagszug vor einem Jahr

Glockenläuten und digitaler Gedenkgottesdienst für Verletzte

Ein Jahr nach der Autoattacke auf den Rosenmontagszug in Volkmarsen hat die nordhessische Kleinstadt am Mittwoch an die Verletzten erinnert. Zur Tatzeit um 14.40 Uhr läuteten in Volkmarsen die Glocken. "Vor einem Jahr hat sich in Volkmarsen alles verändert", sagte der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) in einer Videobotschaft. An einem fröhlichen Fastnachtstag sei durch die Amokfahrt "alles zerstört" worden.

"Auch ein Jahr danach macht uns das fassungslos", sagte Bouffier. In der Videobotschaft bedankte sich der Ministerpräsident bei den Helfern, die die Angehörigen der Verletzten unterstützen. "Wir werden gemeinsam schauen, wie wir diese furchtbare Tat und ihre Folgen Stück für Stück überwinden können", sagte der CDU-Politiker.

Bereits am Vortag hatte sich der Ministerpräsident per Videokonferenz mit den Opfern des Anschlags ausgetauscht. Das Gespräch fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt und diente nach Angaben der Landesregierung auch dazu, zu erfahren, wo weitere Hilfe und Unterstützung benötigt wird.

Am Mittwochabend des Jahrestags wollte die hessische Landesregierung gemeinsam mit der Stadt Volkmarsen in einem digitalen ökumenischen Gottesdienst an die Amokfahrt erinnern. Dabei soll auch eine Augenzeugin eine Rede halten. Der Gottesdienst sollte im Livestream übertragen werden.

Ein heute 30-Jähriger aus Volkmarsen war am 24. Februar 2020 mit seinem Auto in die Zuschauermenge des örtlichen Rosenmontagszugs gefahren. 90 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main erhob im Dezember Anklage vor dem Landgericht Kassel.

Demnach soll der Mann bewusst ungebremst mit 50 bis 60 Stundenkilometern in die Teilnehmer und Zuschauer des Rosenmontagszugs gefahren sein. Dabei soll er weder unter dem Einfluss von Alkohol noch von Medikamenten oder Betäubungsmitteln gestanden haben. Das Motiv für die Tat ist bisher unklar.

by INA FASSBENDER