Das RS-Virus erschüttert Deutschland erneut! Im letzten Winter führte dieses Virus insbesondere bei Babys und Kleinkindern zu einer Infektionswelle. Kinderarztpraxen und Krankenhäuser waren überlastet. Schwerkranke Kinder wurden weite Strecken zu anderen Krankenhäusern transportiert. In den Notaufnahmen warteten Eltern und Kinder oft stundenlang. Das RKI warnt, dass insbesondere bestimmte Bevölkerungsgruppen ein hohes Risiko haben – hier sind alle Details:
Für diesen Herbst und Winter prognostizieren Kinderärzte eine weitere Welle von RSV-Infektionen. Daher ist in der Pharmaindustrie ein Wettbewerb um den effektivsten Impfstoff gegen dieses gefürchtete Virus ausgebrochen. uns erklärt die aktuelle Lage. Das Virus, das den komplexen Namen trägt, verursacht Atemwegserkrankungen und befällt die Lunge. Epidemiologe Prof. Klaus Stöhr erklärt gegenüber den Medien: “RSV-Infektionen gibt es schon seit Jahrhunderten. Schwere Krankheitsverläufe betreffen in erster Linie Kinder bis zwei Jahre und ältere Menschen. Die schwersten Krankheitsverläufe treten bei Babys in den ersten Lebensmonaten auf, da sie besonders anfällig sind”. Bis jetzt wurde nur ein aktiver Impfstoff für Senioren entwickelt und auf den Markt gebracht. Doch Pharmakonzerne weltweit arbeiten intensiv an der Entwicklung von Impfstoffen für Kleinkinder und Kinder. Unternehmen wie Glaxo Smith Kline (GSK), Sanofi, Moderna und Pfizer konkurrieren um die schnelle Zulassung und Einführung weiterer Impfstoffe. Wann diese erhältlich sein werden, ist noch ungewiss.
Interessanterweise hat Pfizer einen Impfstoff für Schwangere entwickelt, um die Antikörper an das ungeborene Kind weiterzugeben. Ist die Impfung wirklich ratsam? Ja, wenn das Infektionsrisiko hoch ist, sagt Prof. Stöhr zu uns: “Eine Impfung zum Schutz dieser Gruppen ist aus medizinischer Sicht definitiv sinnvoll. Eine Impfung zum Schutz von Säuglingen vor RSV ist sogar wichtiger als eine Grippeimpfung und viel wichtiger als eine Impfung gegen Corona.“ Experten sind sich einig, dass die Maßnahmen zum Schutz vor Corona auch negative Auswirkungen hatten, besonders bei Kindern. Die Corona-Maßnahmen haben eine Immunitätslücke geschaffen. Man hat sich zwar vor dem Coronavirus geschützt, aber auch vor vielen anderen Krankheitserregern. Der Immunologe Dr. Peter Schleicher (München) erklärt gegenüber uns: “Das Tragen von Schutzmasken und die Isolation während der Corona-Pandemie waren ein Fehler. Kinder brauchen den Kontakt mit Viren und Bakterien, um ihr Immunsystem aufzubauen.“ Schleicher ist kein Befürworter neuer Impfungen. Kinder würden normalerweise eine Infektion bewältigen. Wichtig sei, keine Masken mehr zu tragen und keine Schulschließungen mehr anzuordnen.
