Der Streit innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz über den sogenannten synodalen Weg der katholischen Kirche hat zu Finanzierungsproblemen der Reforminitiative geführt. Vier Bischöfe stimmten gegen eine weitere Finanzierung über den Verband der Diözesen Deutschlands, wie die Bischofskonferenz am Dienstag nach einer Sitzung ihres Ständigen Rats mitteilte. Nun müsse nach einem alternativen Finanzierungsmodell gesucht werden, das die Weiterarbeit ermöglichen solle.
Einer großen Mehrheit der Bischöfe sei es wichtig, dass die von der Synodalversammlung gefassten Beschlüsse so schnell wie möglich umgesetzt würden, hieß es weiter. Für die Begleitung der Weiterarbeit an den Beschlüssen bis zur sechsten Synodalversammlung im Jahr 2026 hätte das Gremium jedoch einstimmig über finanzielle und personelle Ressourcen abstimmen müssen. Die erste Sitzung des synodalen Ausschusses soll am 10. und 11. November stattfinden.
Schon in den vergangenen Monaten hatte es Streit unter den Bischöfen über den synodalen Weg gegeben. Insbesondere eine Gruppe konservativer deutscher Bischöfe, zu denen der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki und drei bayerische Bischöfe zählen, sperrt sich gegen das Reformstreben. Die Reformbewegung wird vom Vatikan abgelehnt.
Mit dieser Ablehnung begründeten die vier Bischöfe ihre Weigerung, einer weiteren Finanzierung zuzustimmen. Sie wollten den Weg zu einer synodaleren Kirche mit der Weltkirche abstimmen, teilte das Kölner Erzbistum am Dienstag mit. Das Vorhaben, bereits jetzt einen synodalen Ausschuss in Deutschland zu organisieren, der einen synodalen Rat einrichten soll, stehe gegen die klare Weisung von Papst Franziskus.
"Daher können wir diesen Schritt zum jetzigen Zeitpunkt nicht mitgehen", erklärten die Bischöfe. Sie wollten sich erst auf die Ergebnisse der Weltbischofssynode konzentrieren und sich dann mit möglichen neuen Organisationsformen in Deutschland beschäftigen. Sie forderten, die bereits beschlossenen Texte des synodalen Wegs in den synodalen Prozess der Weltkirche einzubringen.
"Es ist nicht unwahrscheinlich, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt mit viel Geld und Aufwand ein weiteres Gremium einrichten würden, dessen Kompetenzen alles andere als klar sind – um am Ende festzustellen, dass wir es so nicht machen können", erklärten die Bischöfe. Derzeit habe ein synodaler Ausschuss auch keine rechtliche Grundlage.
ald/cfm