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Verteidigerin fordert dreieinhalb Jahre Jugendhaft für mutmaßlichen Bombenbauer

Im Prozess gegen ein mutmaßliches Mitglied der rechtsextremen Gruppierung Atomwaffen Division hat die Verteidigung am Freitag vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main dreieinhalb Jahre Jugendstrafe für den Angeklagten gefordert. Der zweite Verteidiger von Marvin E. stellte keinen konkreten Antrag, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte.

Bereits am Montag hatte die Bundesanwaltschaft auf eine fünfjährige Jugendstrafe plädiert. Sie wirft E. die versuchte rädelsführerschaftliche Gründung einer terroristischen Vereinigung, die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat sowie Waffen- und Sprengstoffdelikte vor. Der heute 21-Jährige soll versucht haben, einen hessischen Ableger der Gruppe zu gründen, der Anschläge begehen sollte.

Dazu soll er sich darum bemüht haben, Menschen mit Erfahrung im Umgang mit Waffen als Mitglieder zu rekrutieren. Zudem soll er versucht haben, das für die Anschläge notwendige Waffenarsenal zu beschaffen. Laut Anklage informierte er sich im Internet über ein Schnellfeuergewehr und kaufte Bestandteile für Sprengsätze.

Mehrere Bomben soll er schon gebaut haben. Zudem habe er bereits mögliche Anschlagsziele recherchiert. Bevor er aber versucht haben soll, seine Pläne umzusetzen, wurde er im September 2021 festgenommen. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Der Prozess gegen ihn vor dem Oberlandesgericht begann im August 2022.

Die Gruppierung Atomwaffen Division wurde ursprünglich in den USA gegründet und bildete seitdem weltweit Ableger. Ihre Anhänger vertreten eine rassistische, antisemitische und nationalsozialistische Weltanschauung. Das Urteil in dem Prozess soll am 8. Mai verkündet werden.

ald/cfm