Ist Gerhard Schröder überhaupt noch ein Demokrat? Bei einem sogenannten "Friedensgipfel" in Wien traf sich Gerhard Schröder unter anderem mit dem ungarischen Autokraten Viktor Orbán, und es stellte sich heraus, dass sie in einem Punkt bemerkenswert einig sind - hier die unfassbaren Aussagen:
Vor wenigen Tagen wurde der ehemalige Bundeskanzler im Interview mit dem neuen SPD-Generalsekretär Matthias Miersch im "Stern" rehabilitiert und soll nun wieder als vollwertiges Mitglied der Partei gelten. Diese Entscheidung fand nicht nur in den eigenen Reihen Zustimmung, sondern auch am rechten Rand: AfD-Vorsitzende Alice Weidel bezeichnete es in der "Bild" als "positives Zeichen". Gemeinsam mit dem autoritär regierenden Orbán erschien Schröder an Halloween in einem Wiener Hotel, um zeitgenössische Themen zu erörtern. Die nationalkonservative Schweizer Zeitung "Weltwoche" hatte zu diesem "Friedensgipfel" eingeladen. Die beiden Politiker diskutierten tatsächlich, wie sie sich den Frieden in Europa vorstellen. "In geopolitischen Fragen folge ich immer Herrn Schröder", bemerkte Orbán, fügte jedoch hinzu, dass er Europa nicht vertraue, insbesondere nicht in Bezug auf Friedensfragen. "Europa kann heute Krieg führen, aber keinen Frieden schaffen", sagte der ungarische Regierungschef, der regelmäßig Kontakt mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin pflegt. Dann kommt Schröder unfassbare Aussage:
Orbán sieht Trump als den Schlüssel zur Lösung Seine Aussagen erinnerten ein wenig an eine Täter-Opfer-Umkehr, als würde Europa der Kriegstreiber sein und nicht Russland, das seit zweieinhalb Jahren einen brutalen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine führt. Orbán betonte, dass er im Ukraine-Konflikt auf eine diplomatische Lösung setze und nannte Donald Trump als denjenigen, der den Knoten lösen könnte. Er ist überzeugt, dass Trump, falls er bei den US-Wahlen siegt, den Krieg ohne die Europäer beenden wird. "Wir bereiten uns vor", erklärte der 61-Jährige, der bereits mit Trump telefoniert hat. Orbán gilt als einer der wichtigsten europäischen Kontakte von Trump. "Sie werden sich sofort mit dem russischen Präsidenten zusammensetzen und Verhandlungen führen", sagte er in Bezug auf eine mögliche Trump-Regierung. Er selbst hatte kürzlich geäußert, dass er die Champagnerkorken knallen lassen werde, wenn Trump wieder ins Weiße Haus einzieht. Die US-Präsidentschaftswahl findet am 5. November statt.
Der 80-Jährige lobte Orbán jedoch für seine Initiative. Schröder erinnerte daran, dass er zu Beginn des völkerrechtswidrigen Überfalls auf die Ukraine nach Moskau geflogen sei, um mit Putin zu verhandeln – angeblich auf Bitte Kiews. Doch Putin war nicht verhandlungsbereit. Jetzt glauben Orbán und Schröder, dass sich alles ändern könnte. Beide sind überzeugt, dass Trump den russischen Präsidenten zur Umkehr bewegen wird. Schröder meinte in Wien, dass Trump tatsächlich bereit sei, einen Beitrag zur Beendigung der Kämpfe zu leisten. "Dass ich ihn noch einmal loben würde...", so der Altkanzler in Bezug auf den Republikaner. Schröder, der von 1998 bis 2005 Kanzler war, pflegt seitdem eine Freundschaft mit Putin und ist trotz erheblicher Kritik weiterhin für die mehrheitlich russischen Gesellschaften der Nord-Stream-Pipelines aktiv. Während er den russischen Überfall auf die Ukraine als Fehler bezeichnet, hält er dennoch an seiner Freundschaft zu Putin fest – dem Mann, der für den Tod von hunderttausenden Ukrainern und Russen verantwortlich ist.