Hypothetische Frage: Wenn Ihnen jemand zufällig einen Scheck über 13 Cent schicken würde, würden Sie ihn einlösen? Würden Sie sich tatsächlich die Zeit nehmen, zu Ihrer Bank zu fahren, einen Parkplatz zu finden und einen Einzahlungsbeleg auszufüllen... und das alles nur, um Ihr Nettovermögen um etwas mehr als einen Cent zu erhöhen? Wäre es sogar das Benzin wert, das Sie auf der Fahrt verbrauchen würden? Wenn Sie für eine Parkuhr bezahlen müssten, würden Sie dabei fast sicher Geld verlieren. Selbst wenn Sie einen Scheck über eine Smartphone-App einreichen können, lohnt sich der Aufwand für ein paar lausige Cent wirklich? Was wäre zum Beispiel, wenn Sie der Empfänger dieses 13-Cent-Schecks von Comcast wären? So sehr ich Comcast auch hasse (und ihnen gerne Geld wegnehmen würde - unabhängig vom Betrag), wäre es meine Zeit wirklich wert, mich mit diesem lästigen Stück Papier zu beschäftigen?
Nun nehmen Sie sich eine Sekunde Zeit und stellen Sie sich vor, Sie sind ein Milliardär. Sie bekommen ständig hohe Schecks, die Sie gerne einzahlen. Angenommen, Sie wären ein Milliardär, was würden Sie mit einem 13-Cent-Scheck machen? Man könnte annehmen, dass die meisten Milliardäre einen 13-Cent-Scheck als Toilettenpapier verwenden würden, oder? Nun, glücklicherweise haben wir eine Antwort aus der realen Welt, denn das Spy Magazine hat ein Experiment durchgeführt, um genau diese Frage zu beantworten. Und die Ergebnisse waren ziemlich faszinierend.
In den frühen 1990er Jahren wollte das Spy Magazine herausfinden, wer die billigsten Millionäre und Milliardäre der Welt sind. Die Titelgeschichte trug den Titel "Wer ist Amerikas billigster Zillionär?". Zur Durchführung des Experiments gründete das Magazin ein seriös klingendes, aber völlig falsches Unternehmen namens National Refund Clearinghouse. Das National Refund Clearninghouse verschickte dann Schecks im Wert von 1,11 Dollar an 58 bekannte Millionäre mit der Begründung, das Geld sei das Ergebnis eines "Computerfehlers".
Innerhalb von zwei Monaten lösten 26 der 58 Empfänger ihre 1,11-Dollar-Schecks ein. Zu den wohlhabenden Persönlichkeiten, die sich die Zeit nahmen, einen 1,11-Dollar-Scheck einzulösen, gehörten Donald Trump, Michael Douglas, Faye Dunaway, Cher und Kurt Vonnegut. Zu den Personen, die die Schecks nicht einlösten, gehörten Billy Joel, Woody Allen und Dustin Hoffman.
National Refund Clearinghouse ging bei dem Experiment noch einen Schritt weiter und schickte den 32 Personen, die ihren ursprünglichen Scheck über 1,11 Dollar nicht einlösten, einen Rückerstattungsscheck über 2 Dollar. Durch die Erhöhung des Preises um 89 Cent waren sechs Verweigerer der Meinung, dass es ihre Zeit wert war, die Schecks einzulösen. Die Schauspieler Richard Gere und Candice Bergen gaben beide bei 2 $ nach. Schließlich verschickte das Spy Magazine Schecks im Wert von 3,47 $ an die verbleibenden 26 Verweigerer und konnte so zwei weitere Teilnehmer gewinnen.
Nicht ganz zufrieden mit den Ergebnissen des ersten Experiments, verschickte das Spy Magazine eine zweite Runde von Schecks über 0,64 Dollar an die ursprünglichen 26 Geizhälse, die den ersten Scheck über 1,11 Dollar eingelöst hatten. Nur 13 Personen lösten diese Runde von Schecks ein. Wieder einmal löste Donald Trump den Scheck ein. Eine weitere Person, die sowohl den 1,11-Dollar- als auch den 0,64-Cent-Scheck einlöste, war der saudi-arabische Waffenmilliardär Adnan Khashoggi.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 26 von 58 wohlhabenden Personen einen Scheck über 1,11 Dollar einlösten und 13 dieser Personen einen Scheck über 0,64 Cent einlösten.
In der dritten und letzten Runde des Experiments wurde den 13 Personen, die den Scheck über 0,64 Dollar eingelöst hatten, ein Scheck über 0,13 Dollar geschickt. Zu diesem Zeitpunkt lösten nur zwei Personen diesen Scheck ein. Raten Sie mal, wer die beiden Scheckeinlöser waren? Donald Trump und Adnan Khashoggi.
Vielleicht sollte angemerkt werden, dass sowohl Donald als auch Adnan zur Zeit dieser Experimente des Spy Magazine in einer äußerst schwierigen finanziellen Lage waren. Donalds Immobilienimperium war nach der Explosion des Marktes für Schrottanleihen in den späten 80er Jahren so stark geschrumpft, dass er gezwungen war, sein Unternehmen in Konkurs gehen zu lassen. Er stand kurz davor, Privatinsolvenz anmelden zu müssen. Als ob das nicht schon schmerzhaft genug wäre, musste Donald auch noch eine kostspielige Scheidung mit seiner Ex-Frau Ivana durchstehen.
In der Zwischenzeit hatte Adnan einen fünfjährigen erbitterten Scheidungskampf mit seiner Ex-Frau Soraya Khashoggi hinter sich. Am Ende war Adnan gezwungen, Soraya einen Scheck über 875 Millionen Dollar auszustellen. Diese Einigung gilt immer noch als die viertteuerste Scheidung aller Zeiten.
Vielleicht wissen Donald und Adnan den Wert eines Dollars einfach besonders zu schätzen. Oder sogar einen Penny!
Wir können davon ausgehen, dass viele wohlhabende Menschen, die an diesem Experiment beteiligt waren, Manager oder Untergebene beschäftigten, die mit der Einreichung von Schecks, egal wie groß oder klein, beauftragt waren. Wie auch immer! Es wurde aufgedeckt, dass Khashoggi, der sich zu dieser Zeit wegen eines Gerichtsverfahrens in New York City aufhielt, alle seine Schecks persönlich unterschrieben und eingereicht hat 🙂
Was denken Sie also? Hätten Sie die Schecks eingezahlt? Ab wann wird es zu billig für Ihre Zeit? Vielleicht ist der Grund, warum jemand wie Donald Trump in der Lage war, sich vom Rande des persönlichen Bankrotts zu einem aktuellen Nettovermögen von 4 Milliarden Dollar zu erholen, direkt damit zu erklären, dass er den Wert eines Pennys zu schätzen weiß!
