Der aus Houston stammende Travis Scott ist bekannt für seine unbändige Energie und seine hochoktanigen Live-Auftritte, die Stoff für Legenden sind (eine seiner Shows in Arkansas war so verrückt, dass er verhaftet und wegen Anstiftung zum Aufruhr angeklagt wurde). Bei den Auftritten des 25-jährigen Rappers nehmen die Fans oft an nonstop stattfindenden Aktionen mit Moshpits und Sprüngen aus gefährlichen Höhen teil und riskieren dabei Verletzungen. Während das für manche Leute nicht besonders attraktiv klingt, freuen sich andere über die Gelegenheit, an einem einmaligen Erlebnis teilzunehmen. Leider hat sich ein Fan beim Besuch einer von Scotts Shows schwer verletzt und geht nun hart gegen den "Goosebumps"-Rapper vor.
Kyle Green, ein 23-Jähriger, der am 30. April eine Show von Travis Scott im New Yorker Terminal 5 besuchte, behauptet, dass er gelähmt wurde, nachdem er während der Show von einem Balkon im dritten Stock gestoßen wurde, und nun auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Daraufhin reichte Green eine Klage gegen Scott, Scotts Manager David Stromberg, den Konzertveranstalter Bowery Presents und die Sicherheitsfirma Strike Force Protective Services ein und fordert Schadenersatz in nicht genannter Höhe. Nach Angaben von Greens Anwalt klagt er auf "Fahrlässigkeit, Nachlässigkeit und Leichtsinn".
Auf einem Video des Konzerts vom 30. April ist zu sehen, wie Scott die Fans vom Balkon im zweiten Stock des Veranstaltungsortes auffordert, in die Menge zu springen und ihnen versichert, dass "sie [die Fans unten] euch auffangen werden". Nach Angaben von Greens Anwalt ist Green jedoch nicht gesprungen, sondern wurde vom Balkon gestoßen. Nach dem Sturz blieb der 23-Jährige auf dem Boden des Terminals 5 liegen, was auf einem Video aus jener Nacht deutlich zu sehen ist. Nach dem Sturz sagt Green, dass die Sicherheitsleute ihn "hochgehoben" haben, nachdem Scott seine Sicherheitsleute angeschrien hatte, ihn zur Bühne zu bringen. "Hebt ihn auf", kann man Scott in dem oben erwähnten Video sagen hören. In der Klage wird behauptet, dass Green ohne Halskrause oder Rückenbrett transportiert wurde. Nachdem er auf die Bühne gebracht wurde, schenkte Scott Green seinen Diamantring, vermutlich als Wiedergutmachung für seine Verletzungen. In der Klage heißt es, Green habe gebrochene Wirbel, einen gebrochenen rechten Knöchel und ein gebrochenes linkes Handgelenk erlitten, was "extreme Schmerzen und Leiden, Verdienstausfall, seelische Qualen und medizinische Kosten" zur Folge hatte. Travis Scott und seine Vertreter haben noch nicht auf die Klage reagiert, erklärten aber nach dem Konzert, dass eine interne Untersuchung des Vorfalls durchgeführt werde. "Wir sind zutiefst besorgt um den verletzten Gast und wollen ihm unsere Unterstützung anbieten", hieß es in der Erklärung nach dem Vorfall.
