Es ist schwer, sich eine Zeit vorzustellen, in der Nike nicht gleichbedeutend mit Michael Jordan war. Jordan hat eine lange Reihe von Schuhen, die von der Bekleidungsfirma verkauft werden, er hat in zahlreichen Werbespots für sie mitgespielt, und Jordans "Jumpman"-Logo ist genauso erkennbar wie der Nike-Swoosh.
Doch zu Beginn seiner Karriere wollte Jordan nichts mit Nike zu tun haben.
Während seines Studiums an der Universität von North Carolina trug Jordan Turnschuhe von Converse. Mitte der 80er Jahre war Converse auch der offizielle Schuh der NBA, und Reebok war gerade mit großem Erfolg auf den Markt gekommen. Doch Jordan hatte ein Auge auf Adidas geworfen. Zu dieser Zeit machte Adidas 50 Prozent mehr Umsatz als Nike. Es schien perfekt zu passen.
Glücklicherweise hatte Jordan ein paar andere Unterstützer in seiner Ecke, die ihm einen sanften Schubs in Richtung Nike gaben.
Einer davon war sein Agent, David Falk. Falk arbeitete in einer Agentur, in der Nike hauptsächlich Tennisspieler vertrat. Ihm gefiel der Gedanke, Jordan so zu behandeln, als ob er einen Einzelsport und nicht ein Mannschaftsspiel spielen würde. Er sagte Jordan, er solle sich anhören, was Nike zu sagen hatte - und dazu gehörte auch sein eigener Signature-Schuh. Falk warf den Namen "Air Jordan" in den Raum, und... nun ja, das hört sich gut an.
Jordan befolgte auch den Rat seiner Eltern. Wie er in dem Dokumentarfilm The Last Dance erläutert, ermutigte Jordans Mutter Deloris ihn, den Nike-Campus zu besuchen und sagte, er müsse ihnen eine Chance geben. Nachdem er das Angebot gehört hatte, sagte Michaels Vater James, er wäre ein Narr, wenn er nicht mit Nike zusammenarbeiten würde. Nike und Jordan einigten sich auf einen Fünfjahresvertrag mit einem Jahresgehalt von 500.000 Dollar. Innerhalb des ersten Jahres, in dem der erste Air Jordan-Sneaker auf den Markt kam, verkaufte Nike Schuhe im Wert von 100 Millionen Dollar. Im letzten Jahr verdiente Jordan rund 130 Millionen Dollar mit Nike. Insgesamt hat er 1,3 Milliarden Dollar verdient, seit er mit dem wenig bekannten Unternehmen aus Beaverton, Oregon, zusammenarbeitet. Die Beziehung ist natürlich für beide Seiten von Vorteil. Nike hat im vergangenen Jahr 40 Milliarden Dollar eingenommen - das ist das 43-fache des Umsatzes, den das Unternehmen vor der Verpflichtung Jordans erzielte. Und Jordans Erfolg hat den Weg für andere erfolgreiche Werbeverträge geebnet. Nach Angaben von Baller Shoes DBtragen fast 77 Prozent der Spieler in der NBA Turnschuhe der Marken Nike oder Jordan. Jordan hat die Messlatte für Werbeverträge hoch gelegt. Und beinahe hätte er nicht einmal ein Treffen mit Nike gehabt. Vielleicht hatte Spike Lee ja doch recht. Es müssen die Schuhe sein.
