Vor fünf Jahren war das Backcourt-Duo der Washington Wizards, John Wall und Bradley Beal, eines der spannendsten jungen Tandems in der NBA. Wall war vielleicht der schnellste Spieler der gesamten Liga, mit einem ersten Schritt, den jeder junge Point Guard anstreben sollte. Und Beal war ein hervorragender Schütze, sowohl aus dem Spiel heraus als auch aus dem Dribbling.
Die Wizards waren so verliebt in dieses Paar, dass sie 2016 128 Millionen Dollar in Beal und 2017 mit einem Supermax-Deal 170 Millionen Dollar in Wall investierten. Aber die Dinge gingen schnell den Bach runter.
Wall bestritt in den nächsten beiden Saisons nur 73 Spiele, behindert durch Verletzungen. Um die Feiertage herum erlitt er in der Saison 2018-19 eine Fersenverletzung, die ihn für den Rest der Saison außer Gefecht setzte. Dann riss sich Wall bei einem Sturz in seinem Haus die Achillessehne, was ihn für mindestens 12 Monate außer Gefecht setzen würde.
Damit endete auch Walls Karriere in Washington. Der Vertrag, den Wall 2017 unterschrieben hat? Er begann eigentlich erst 2019. Das bedeutete, dass die gesamten 170 Millionen Dollar von Wall noch bezahlt werden mussten - und er hat kein einziges Spiel für die Wizards bestritten.
Wall verpasste den Rest der Saison 2018-19 und die gesamte Saison 2019-20. Aber während die NBA weitermachte - und sich später an das Leben in der NBA-Blase während der COVID-19-Pandemie anpasste - arbeiteten die Wizards hart hinter den Kulissen und versuchten, einen Käufer für den schlechtesten Vertrag der Liga zu finden.
Glücklicherweise fanden sie im Sommer 2020 ein Team, das bereit war, einen Deal zu machen: die Houston Rockets, die einen ihrer eigenen unzufriedenen Stars loswerden wollten. Die Rockets schickten Russell Westbrook zu den Wizards im Tausch gegen Wall und einen Draft Pick.
Westbrook hatte einen ähnlich hohen Vertrag unterschrieben: 2017 hatte er einen Fünf-Jahres-Vertrag (der im folgenden Jahr in Kraft trat) über 205 Millionen Dollar über fünf Jahre unterzeichnet. Als die Rockets ihn tradeten, hatte er noch drei Jahre und etwa 132 Millionen Dollar in seinem Vertrag übrig.
Westbrook brachte eine neue Einstellung und Kampfgeist in ein Team der Wizards, dem es an einer Identität mangelte. Er erzielte im Durchschnitt ein Triple-Double und die Wizards erreichten im vergangenen Jahr die Playoffs, das erste Mal seit der Saison 2017-18.
Während Westbrook ein solider Bestandteil des Kaders war, wollten die Wizards der Tiefe Priorität einräumen. Und so tauschten die Wizards Westbrook nach nur einer Saison in einem Deal mit fünf Teams an die Los Angeles Lakers aus. Im Gegenzug erhielten die Wizards sechs Spieler, darunter Kentavious Caldwell-Pope, Kyle Kuzma, Montrezl Harrell und Spencer Dinwiddie.
In nur zwei Jahren haben es die Rockets geschafft, sich von zwei der belastendsten Verträge der Liga zu befreien. Die zusätzliche Tiefe hat sich ebenfalls ausgezahlt - nach einem Viertel der Saison ist Washington eine der größten Überraschungen der Liga und befindet sich mitten im Playoff-Rennen.
Wall bestritt in der Saison 2020-21 40 Spiele für Houston und schloss mit recht guten Zahlen ab, obwohl er die wenigsten Minuten pro Spiel und die schlechteste Feldtorquote seiner Karriere verzeichnete. Zu Beginn der Saison 2021-22 einigten sich die Rockets und Wall darauf, ihn auszusetzen, um der Entwicklung jüngerer Spieler Vorrang zu geben.
Aber die Rockets zahlen Wall in dieser Saison immer noch 44 Millionen Dollar, auch wenn er wahrscheinlich gar nicht auf dem Platz stehen wird. Und nächstes Jahr hat er eine Spieleroption für 47 Millionen Dollar, was bedeuten könnte, dass er 170 Millionen Dollar verdient, obwohl er in vier Jahren nur 40 Spiele bestreitet. Kein schlechter Deal.
Es war eine wilde Fahrt für Wall und die Wizards. Nachdem sie sich voneinander getrennt haben, haben beide etwas, worüber sie lächeln können.
