Es ist nie ein gutes Zeichen, wenn der Staat Nevada nicht will, dass man dort spielt. Das ist in gewisser Weise das, was dem in Ungnade gefallenen Milliardär Steve Wynn widerfährt, nachdem gegen den ehemaligen Kasinomagnaten im vergangenen Jahr mehrere Anschuldigungen wegen sexuellen Fehlverhaltens erhoben wurden. Wie das Las Vegas Review-Journal berichtet, hat die Glücksspielkontrollbehörde von Nevada Strafanzeige gegen Wynn erstattet und versucht, ihn von allen Kasinogeschäften im Bundesstaat auszuschließen, da die Anschuldigungen gegen ihn die Behörde in Misskredit gebracht hätten.
In der Beschwerde heißt es weiter, dass Wynn "keine Person von gutem Charakter, Ehrlichkeit und/oder Integrität ist" und dass sein angebliches Verhalten "nicht mit einem guten Charakter vereinbar ist und eine Bedrohung für das öffentliche Interesse des Staates Nevada darstellt." Die Beschwerde fährt fort:
"Die Untersuchung der Glücksspielkontrollbehörde fand Beweise für mehrere Fälle von sexuellem Kontakt durch Herrn Wynn mit untergeordneten Angestellten...Durch dieses Verhalten, ob einvernehmlich oder nicht, missachtete Herr Wynn die Richtlinien und Verfahren der Wynn Company."
Insgesamt werden in der Klage fünf Fälle von Fehlverhalten gegen Wynn aufgeführt, die alle mit sexuellem Fehlverhalten und/oder dessen Vertuschung zu tun haben, mit Ausnahme des letzten Falls, bei dem es um Wynns Nichterscheinen zu einer Anhörung im September letzten Jahres geht.
Wenn das Verbot durchgeht, wird es zusätzlich zu einer hohen Geldstrafe in Höhe von 20 Millionen Dollar verhängt, die Wynns Unternehmen Wynn Resorts im Februar aufgebrummt wurde - die höchste Geldstrafe, die je vom Staat Nevada verhängt wurde, weil die Vorwürfe gegen Wynn nicht angemessen untersucht wurden. Eine noch höhere Strafe folgte drei Monate später, als die Glücksspielkommission von Massachusetts Wynn Resorts mit einer Geldstrafe von 35 Millionen Dollar belegte.
Wynn lebt Berichten zufolge jetzt irgendwo in Florida und hat noch nicht öffentlich auf die Beschwerde reagiert. Er trat im Februar 2018 als CEO von Wynn Resorts zurück und verkaufte kurz darauf alle seine Aktien des Unternehmens.
