In den 15 Jahren, in denen Luol Deng in der NBA spielt, war er immer ein solider Spieler mit guten Zahlen. In seiner über 900 Spiele umfassenden Karriere hat er durchschnittlich 15 Punkte pro Spiel erzielt. Der 34-Jährige verbrachte die vergangene Saison bei den Minnesota Timberwolves und war trotz seines konstanten Spiels nie der Star eines der fünf Teams, für die er gespielt hat. Die Art von Karriere, die Deng macht, ist dank des Fernsehvertrags der Liga mit ESPN und TNT lukrativ. Bis heute hat Deng auf dem Spielfeld 151 Millionen Dollar verdient. Der im Sudan geborene Spieler verlässt sich jedoch nicht nur auf seine NBA-Einnahmen. Seit seinem ersten Jahr in der Liga im Jahr 2004 hat Deng in Immobilien investiert. Er besitzt ein Portfolio von Hotels, Resorts, Eigentumswohnungen und Apartmenthäusern im Wert von 125 Millionen Dollar.
Dengs Karriere - und seine Schritte abseits des Platzes - ähneln denen von Junior Bridgeman und Roger Staubach aus der NFL - zwei Profisportler, die kluge Schachzüge machten und den Großteil ihres Geldes außerhalb ihres Sports verdienten. Selbst unter den heutigen Spielern befindet sich Deng in guter Gesellschaft. Steph Curry, LeBron James und Blake Griffin haben alle Produktionsfirmen gegründet. Kevin Durant ist Risikokapitalgeber, und Carmelo Anthony und Derrick Rose sind in Immobiliengeschäfte verwickelt.
Immobilien gehören zu den lukrativeren Nebenbeschäftigungen, vor allem seit das Steuergesetz von 2017 mit der Schaffung von Opportunity Zones die Schwelle höher gesetzt hat. Diese O-Zonen ermöglichen es Investoren, jüngste Kapitalgewinne in Projekte oder Unternehmen in einkommensschwachen Gebieten zu investieren. Die Gewinne wachsen dann steuerfrei an, und es gibt keine Begrenzung dafür, wie viel Geld man in diese Zonen investiert und wie viel Steuern man dadurch vermeiden kann. Es gibt etwa 9.000 O-Zonen, d.h. Gebiete, die eine Armutsquote von mindestens 20 % oder alternativ ein mittleres Haushaltseinkommen von weniger als 80 % des umliegenden Gebiets aufweisen müssen.
Deng und etwa sechs weitere NBA-Starter sind Teil von Our Opportunity, einem neuen Fonds, der in diesem Jahr 300 Millionen Dollar aufbringen will. Deng hat 10 Jahre lang für die Chicago Bulls gespielt und wollte schon lange etwas in der Stadt tun.
Deng wurde im Sudan geboren und lebte in Ägypten und England, bevor er mit 14 Jahren in die USA zog, um Basketball zu spielen. Er spielte ein Jahr an der Duke University, bevor er beim NBA-Draft 2004 an siebter Stelle gewählt wurde. Er begann mit Immobilieninvestitionen in Ostafrika und London, bevor er Immobilien in den USA kaufte. Er besitzt alles, von speziellen Häusern in den Hamptons über Apartmenthäuser in Baltimore bis hin zum Virgin Hotel in Las Vegas und einem High-End-Resort auf den Bahamas. Er sagte, er habe viel von seinem Mentor, dem CEO von JPMorgan Chase, Jamie Dimon, gelernt. Deng war mit Dimons Tochter an der Duke University gut befreundet. Als Deng von den Bulls gedraftet wurde, war Dimon in Chicago ansässig und stellte Deng die Stadt vor.
Einfach gesagt, wollte Deng nicht zu den geschätzten 60 % der NBA-Spieler gehören, die innerhalb von fünf Jahren nach ihrer Pensionierung pleite gingen. Er war der erste NBA-Spieler, der sich Our Opportunity anschloss, und seine Teilnahme daran öffnete anderen NBA-Veteranen wie Derrick Rose, Carmelo Anthony und Josh Smith die Türen.
Deng ist noch nicht ganz bereit, sich vom Basketball zurückzuziehen, aber er wird sich für die nächste Saison einen neuen Vertrag suchen. Sollte das nicht klappen, dürfte er dank seiner Nebenbeschäftigungen noch lange zahlungsfähig bleiben.
