Er wurde nie als die liebenswerte Vaterfigur oder der unbekümmerte beste Freund dargestellt. Nein, in Charles Bronsons langer Karriere war er der harte Kerl. Er spielte beide Seiten - den Polizisten und den Revolverhelden. Er war oft der Selbstjustizler. Bronson ist wahrscheinlich am besten für seine Rolle als einer der sieben Revolverhelden in Die glorreichen Sieben bekannt. Seine Karriere erstreckte sich über mehr als vier Jahrzehnte. Als er 2003 starb, besaß er ein Nettovermögen von 65 Millionen Dollar. Werfen wir einen Blick auf seinen Weg vom Zimmergenossen von Jack Klugman zu Hollywoods härtestem Mann und dem bestbezahlten Schauspieler der Branche.
Charles Bronson wurde am 3. November 1921 in Ehrenfeld, Pennsylvania, als Charles Buchinsky geboren. Er war das 11te von 15 Kindern. Sein Vater stammte aus Südlitauen und seine Mutter wurde in Pennsylvania als Tochter litauischer Eltern geboren. Als Kind sprachen Bronson und seine Familie zu Hause Litauisch und Russisch. Englisch lernte er erst im Teenageralter zu sprechen. Sein Vater starb, als er 10 Jahre alt war, und Bronson ging in den Kohlebergwerken arbeiten, um seine Familie zu unterstützen. Seine Familie war so arm, dass er einmal das Kleid seiner Schwester zur Schule tragen musste, weil er keine Kleidung zum Anziehen hatte. Bronson war der erste in seiner Familie, der die High School abschloss. Nach der High School arbeitete er weiter in den Kohleminen, bis er 1943 zur Armee ging. Während des Zweiten Weltkriegs diente Bronson als Bordschütze in der 61. Bomberstaffel in Guam und führte Kampfeinsätze in Japan durch. Für die Verwundungen, die er während seiner 25 Einsätze erlitt, erhielt er ein Purple Heart.
Nach dem Krieg arbeitete Bronson in einer Reihe von Gelegenheitsjobs, bevor er bei einer Theatergruppe in Philadelphia landete und von der Lust am Schauspielen gepackt wurde. Er zog nach New York City, wo er Jack Klugmans Zimmergenosse war und für Rollen auf der Bühne vorsprach. 1950 heiratete Bronson und zog nach Los Angeles, um Schauspielrollen anzunehmen und zu versuchen, Arbeit als Schauspieler zu finden. Ein Jahr später bekam er erste Rollen. Sein Filmdebüt war eine nicht näher bezeichnete Rolle in dem Film You're in the Navy Now von 1951. Das brachte ihn auf den Weg und er bekam eine Reihe kleinerer Rollen, darunter Vincent Prices taubstummer Handlanger Igor in dem klassischen 3D-Horrorfilm House of Wax
.Im Jahr 1954 änderte Bronson seinen Namen von Buchinsky in Bronson, um dem Stigma eines osteuropäischen Namens in einer Welt zu entgehen, die zunehmend paranoid gegenüber dem Kommunismus wurde. 1960 gelang ihm der Durchbruch mit seiner Rolle in Die glorreichen Sieben. Von da an war Bronson in Filmen oft als Nebendarsteller in einem Ensemble zu sehen.
Im Jahr 1972 spielte der damals 52-jährige Bronson in Todeswunsch seine wohl berühmteste Rolle. Er spielte einen erfolgreichen New Yorker Architekten namens Paul Kersey, der nach der Ermordung seiner Frau und der sexuellen Belästigung seiner Tochter zur Selbstjustiz übergeht. Der Film zog in den nächsten zwei Jahrzehnten vier Fortsetzungen nach sich - alle mit Charles Bronson in der Hauptrolle.
Bronson spielte in den 1990er Jahren weiterhin in Filmen und Fernsehserien mit. Seine letzten Rollen hatte er in der Trilogie der Fernsehfilme Family of Cops in den Jahren 1995, 1997 und 1999.
Auf dem Höhepunkt seiner Karriere war Charles Bronson der bestbezahlte Schauspieler der Welt. Für The Stone Killer, Chino, Death Wish und St. Ives verdiente er jeweils 1 Million Dollar. Er verdiente 1,5 Millionen Dollar für Death Wish II. Für 10 To Midnight im Jahr 1982 verdiente er 2 Millionen Dollar, was in heutigen Dollar 5 Millionen Dollar entspricht. Zusätzlich zur Gage handelte Bronson klugerweise große Bruttopunkte für einige seiner Filme aus. Als Teil seines Vertrags mit Warner Brothers von 1975 erhielt Bronson 10-15 % der Bruttoeinnahmen aus dem Verkauf von Kinokarten und dem Verleih von Filmen. In den 1970er Jahren war es besonders zukunftsweisend, einen Anteil an den Filmverleihern auszuhandeln. Als er den Vertrag abschloss, gab es praktisch keine Filmverleihe. In den 80er Jahren explodierte der VHS-Verleihmarkt. 2011 verklagte der Nachlass von Bronson Warner Brothers und beschuldigte das Studio der unsachgemäßen Buchführung im Zusammenhang mit seinem Deal über die Umsatzbeteiligung von 1975.
In seinem Privatleben heiratete Bronson 1950 Harriet Tendler. Sie waren beide aufstrebende Schauspieler in Philadelphia. Sie war 18, er 26. Als sie sich kennenlernten, hatte Bronson vier Cents in der Tasche. Harriets Vater war ein erfolgreicher Milchbauer, der das Paar unterstützte, während sie ihre Schauspielerträume verfolgten. Sie bekamen zwei Kinder, bevor sie sich 1965 scheiden ließen.
Im Jahr 1968 heiratete Bronson die Schauspielerin Jill Ireland. Sie lernten sich 1962 kennen. Sie war mit dem Schauspieler David McCallum verheiratet, mit dem Bronson in The Great Escape mitspielte. Er sagte zu McCallum: "Ich werde deine Frau heiraten." Bronson und Ireland lebten in einer Villa in Bel Air mit sieben Kindern - zwei aus seiner früheren Ehe, drei aus ihrer, und zwei eigenen. Nach ihrer Heirat spielte sie oft seine Hauptdarstellerin. Sie spielten in 14 Filmen zusammen. Ireland verstarb 1990 nach einem langen Kampf mit Brustkrebs.
Im Jahr 1998 heiratete er Kim Weeks.
Im Jahr 1999 hinterließ ein Fan von Charles Bronson aus Kentucky namens Audrey Knauer ihren 300.000 Dollar Nachlass ihrem Lieblingsfilmstar, als sie starb. Sie hatte Bronson nie kennengelernt. Das verärgerte natürlich ihre Familie, die das Testament erfolglos vor Gericht anfechtete. Bronson spendete das Geld an die von Knauer bevorzugte Wohltätigkeitsorganisation, die öffentliche Bibliothek von Louisville.
Bronson war der einzige, der das Geld bekam.
Bronsons Gesundheitszustand verschlechterte sich in seinen späteren Jahren. Nach einer Hüftoperation im Jahr 1998 zog er sich von der Schauspielerei zurück. Er verstarb am 30. August im Alter von 81 Jahren. Als Todesursache gab er Atemstillstand, metastasierenden Lungenkrebs, chronisch obstruktive Lungenerkrankung und kongestive Kardiomyopathie an.
Laut seinem Testament war Charles Bronson bei seinem Tod im Jahr 2003 45 Millionen Dollar wert. Das entspricht heute etwa 65 Millionen Dollar. Seine überlebende Ehefrau erhielt 1,6 Millionen Dollar und eine 8 Millionen Dollar teure Villa in Malibu. Zu den weiteren Vermögenswerten, die an seine Kinder gingen, gehörten ein Strandhaus in Vermont im Wert von 5 Millionen Dollar und eine Villa in Bel Air im Wert von 5 Millionen Dollar (die 2014 von einem Dritten für 20 Millionen Dollar verkauft wurde).
In Bronsons Familie gab es wegen seines Testaments eine Menge Drama. Seine dritte Ehefrau war enttäuscht, dass er ihr nicht das Strandhaus in Vermont hinterlassen hatte. Bronsons Sohn Tony war verärgert, dass Weeks so viel vererbt wurde, da er behauptete, sie habe der Familie verboten, Bronson an seinem Sterbebett zu besuchen. Die Familie war auch wütend darüber, dass so viel von Bronsons Geld in Treuhandfonds angelegt war. Das meiste Geld ging an Bronsons jüngstes Kind, seine Tochter Zuleika, die doppelt so viel Geld erhielt wie die anderen Familienmitglieder.
