Philadelphia hat einen besonderen Platz im Herzen von Mikal Bridges. Er hat in der High School vor den Toren der Stadt gespielt, mit Villanova zwei NCAA-Titel gewonnen und seine Mutter arbeitet bei den Philadelphia 76ers als Vizepräsidentin der Personalabteilung. Und für einen kurzen Moment sah es so aus, als würde Bridges weiterhin ein Held seiner Heimatstadt bleiben: Die Sixers wählten ihn als 10. des NBA-Draft aus.
Unglücklicherweise lernte Bridges schnell, dass das Geschäft alle möglichen warmen Gefühle übertrumpft. Während er noch Medieninterviews über seinen Wechsel zu den Sixers gab, wurde bekannt, dass das Team ihn für Zhaire Smith, den 16. Pick im Draft, an die Phoenix Suns verkauft hatte. Die Sixers erhielten außerdem einen Erstrundenpick für 2021. Wie Sixers-Cheftrainer und Interims-GM Brett Brown erklärte, war Bridges die erste Wahl des Teams. Smith war jedoch 1B. Er ist sicherlich ein größeres Risiko als Bridges, aber seine potenzielle Obergrenze ist höher, und Smith wird gut in die Offensive der 76ers passen. Als die Suns den ungeschützten Pick für 2021 hinzufügten, der ursprünglich Miami gehörte, war der Deal zu gut, um ihn zu verpassen. Es sieht also so aus, als wäre 2021 das Jahr, in dem High-School-Spieler wieder in die NBA wechseln dürfen, wodurch sich die Draft-Klasse der Liga praktisch verdoppelt. Natürlich werden die Sixers den Pick nicht lange behalten. Sie wollen um die Meisterschaft mitspielen, und die Heat könnten in drei Jahren zu den schlechtesten Teams der NBA gehören, was den Pick zu einem wichtigen Verhandlungsobjekt macht. Die Sixers wollen einen weiteren Star verpflichten, der neben Ben Simmons und Joel Embiid spielen soll. Dieser Pick könnte sich als nützlich erweisen, um zum Beispiel Kawhi Leonard oder Paul George in einem Sign-and-Trade-Verfahren an Land zu ziehen. Für Bridges beginnt mit den Phoenix Suns ein Wiederaufbauprojekt. Und obwohl er nicht jeden Abend vor den Fans seiner Heimatstadt spielen wird, sollte er dennoch solide Minuten in einem aufregenden jungen Kader bekommen. Und vergessen wir nicht - es ist immer noch ziemlich cool, es in die NBA zu schaffen, egal wo man landet.
