Der Plattenvertrag von Taylor Swift mit ihrer langjährigen Plattenfirma Big Machine Records ist diesen Monat ausgelaufen. Dies ist das erste Mal, dass Swift einen neuen Vertrag unterschreiben kann, seit sie 15 Jahre alt war. Mit fast 29 Jahren ist Swift eine der erfolgreichsten Musikerinnen der Geschichte. Mit dem neuen Vertrag, den sie gerade mit dem zur Universal Music Group gehörenden Label Republic Records unterzeichnet hat, hat sie ihre Muskeln spielen lassen. In ihrem neuen Vertrag hat sie eine Reihe von Bedingungen gestellt. Zwei davon sind besonders erwähnenswert.
Erstens wird Swift von nun an Eigentümerin aller ihrer Master-Aufnahmen. Sie wird das Urheberrecht an jeder Musik besitzen, die sie macht, was ihr mehr Kontrolle darüber gibt, wo ihre Musik verwendet wird. Außerdem erhält sie einen größeren Anteil an den Gewinnen aus ihrer Musik. Big Machine behält das Eigentum an ihrer gesamten bisherigen Musik.
Swift forderte in ihrem Vertrag außerdem, dass die Universal Music Group einen Teil des Geldes aus dem Verkauf ihrer Spotify-Anteile an alle von ihr vertretenen Künstler ausschüttet. Diese Ausschüttung wäre ebenfalls "nicht rückzahlbar". Das bedeutet, dass sie nicht auf ihre Vorschüsse angerechnet wird. Dies gilt nur, wenn Universal einen Teil seiner 3,5 %igen Beteiligung an Spotify verkauft, die etwa 850 Millionen Dollar wert ist.
Swifts Vertrag ist nicht nur für sie, sondern für alle Künstler der Universal Music Group von großer Bedeutung. Wenn ein Künstler bei einem Label unterschreibt, erhält er einen Teil des Geldes, von dem das Label glaubt, dass er es einbringen wird. Nehmen wir an, Universal glaubt, dass Swift im ersten Jahr ihres Vertrags 10 Millionen Dollar an Tantiemen einbringen wird. Sie würde dann diese 10 Millionen Dollar im Voraus bekommen, aber keinen weiteren Scheck von der Plattenfirma erhalten, bis sie diese 10 Millionen Dollar wieder verdient hat.
Wenn ein Künstler einen Vorschuss nicht vollständig zurückverdient hat, hat er einen so genannten "unrecouped balance" bei seinem Label - im Grunde schuldet er dem Label Geld.
Anfang des Jahres verkaufte Sony die Hälfte seiner 5,7 %igen Beteiligung an Spotify für 768 Millionen Dollar und Warner Brothers 75 % (5 %) für 504 Millionen Dollar. Beide Unternehmen erklärten, sie würden das Geld mit ihren Künstlern teilen. Sony hat sich jedoch besser daran gehalten als Warner Brothers. Sony teilte seinen Anteil mit seinen Künstlern, unabhängig davon, ob dies in den einzelnen Verträgen vorgesehen war oder nicht, während Warner nur die Künstler auszahlte, die diese Klausel in ihrem Vertrag hatten. Swift wandte sich an
Tumbler, um die Neuigkeiten zu verkünden:
"Als Teil meines neuen Vertrages mit der Universal Music Group habe ich darum gebeten, dass jeder Verkauf ihrer Spotify-Anteile zu einer Ausschüttung von Geld an ihre Künstler führt, die nicht rückzahlbar ist. Die Universal Music Group hat dem großzügig zugestimmt, und zwar zu weitaus besseren Bedingungen, als sie bisher von anderen großen Labels gezahlt wurden. Ich sehe dies als ein Zeichen dafür, dass wir uns auf einen positiven Wandel für die Künstler zubewegen - ein Ziel, bei dem ich nie aufhören werde, mich mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln zu engagieren."
Auch für Swifts ehemaliges Label Big Machine ist Swifts neuer Vertrag eine schlechte Nachricht für sie. Sie hat sie auf die Landkarte gebracht. Nicht weniger als 80% der Einnahmen von Big Machine sind Taylor Swift-bezogen.
