Aufstrebende Milliardäre könnten ein oder zwei Lektionen von Steve Ballmers Karriere lernen. Nach bescheidenen Anfängen ist Ballmer heute einer der 10 reichsten Menschen der Welt.
Als Ballmer 24 Jahre alt war, brach er sein MBA-Studium in Stanford ab, um sich einem neuen Unternehmen anzuschließen, das sein Harvard-Kollege Bill Gates gerade gegründet hatte. Dieses Unternehmen war natürlich Microsoft. Als Ballmer zu Microsoft kam, war er Gates' Assistent und verdiente gerade einmal 50.000 Dollar im Jahr. Natürlich waren seine Eltern über seine Entscheidung besorgt.
Ballmer war ein Einser-Schüler gewesen. Er war der Abschiedsredner seiner Highschool-Klasse, ein magna cum laude-Absolvent von Harvard und ein MBA-Student in Stanford. Daher war seine Entscheidung, sein MBA-Programm nach einem Jahr abzubrechen, um 1980, ganz am Anfang der PC-Revolution, bei einem Computerunternehmen einzusteigen, umstritten. Seine Eltern wussten nicht einmal, was Software war oder warum jemand einen Computer in seinem Haus brauchte. Er sagte ihnen, dass er zu seinem MBA-Studium zurückkehren würde, falls es bei Microsoft nicht klappen sollte. Unnötig zu sagen, dass er seinen MBA nie abschließen musste.
Ballmer begann als Gates' rechte Hand und verdiente 50.000 Dollar im Jahr. Er kümmerte sich um die Buchhaltung und das Personalwesen des Unternehmens.
Zusätzlich zu seinem 50.000-Dollar-Gehalt (das entspricht heute 166.000 Dollar) erhielt Steve 8 % Aktienanteil an Microsoft sowie 10 % des von ihm erzielten Gewinnwachstums.
Ballmers größte Fähigkeit bestand darin, Gates zu managen - der dafür bekannt war, nichts zu delegieren. Als IBM 1980 an Microsoft herantrat, um Hilfe bei der Entwicklung eines Betriebssystems für seine Personalcomputer zu erhalten, nahm Ballmer das Treffen mit Gates wahr und half dabei, das Geschäft abzuschließen, das letztendlich dazu führte, dass Microsofts Software auf jedem verkauften IBM-Computer installiert wurde.
Im Laufe der Jahre wurde Ballmer befördert und erhielt immer ausgefallenere Jobtitel, bis Gates ihn 1998 bat, Präsident von Microsoft zu werden. Zwei Jahre später wurde Ballmer zum CEO ernannt. Er führte Microsoft durch die Dot-Com-Pleite und den berüchtigten Kartellrechtsstreit. Er brachte auch die Xbox auf den Markt, kaufte Skype und brachte das 20-Milliarden-Dollar-Geschäft des Unternehmens zum Laufen.
Das soll nicht heißen, dass er keine Fehler gemacht hat - er ist nicht auf den Smartphone-Trend aufgesprungen und hat das iPhone bekanntlich verhöhnt. Dann übernahm er 2013 Nokia für 7 Milliarden Dollar - lange nachdem Apple und Google den Markt mit iPhones und Android-Geräten dominiert hatten.
Im Jahr 2014, nach 34 Jahren bei Microsoft, trat Ballmer als CEO zurück. Zu diesem Zeitpunkt besaß er rund 4 % des Unternehmens. Zum jetzigen Zeitpunkt verfügt Steve Ballmer dank dieser 4 % und anderer Investitionen über ein Nettovermögen von ...
Damit ist er der achtreichste Mensch auf der Welt.
Ballmer erfüllte sich 2014 einen weiteren Lebenstraum, als er das NBA-Team Los Angeles Clippers für 2 Milliarden Dollar kaufte. Es war das dritte Team, das er zu erwerben versuchte. Bei den Seattle Sonics im Jahr 2008 und den Sacramento Kings im Jahr 2012 hatte er den Kürzeren gezogen.
Heute sieht man Ballmer mit einem breiten Grinsen am Spielfeldrand der Clippers. Als Nächstes steht für Ballmer die Schaffung einer neuen Heimat für seine Los Angeles Clippers an. Er kaufte das Forum im Jahr 2020 für 400 Millionen Dollar und plant den Bau einer neuen, mehr als 1 Milliarde Dollar teuren Heimstätte für sein NBA-Team.
Alles in allem kein schlechtes Ergebnis für einen Mann, der als Assistent mit 50.000 Dollar angefangen hat.
