Die Amtszeit von Roger Goodell als Kommissar der NFL war alles andere als ein Zuckerschlecken. Der 58-Jährige musste im Laufe seiner mehr als zehnjährigen Amtszeit einen Feuersturm der Opposition und Kritik über sich ergehen lassen, sowohl von Spielern als auch von Medienvertretern. Diese frühere Opposition verblasst jedoch im Vergleich zu dem, was Goodell in den letzten Wochen von Cowboys-Besitzer Jerry Jones zu spüren bekam, der es Berichten zufolge darauf anlegte, die Unterzeichnung von Goodells Vertragsverlängerung so schwierig wie möglich zu gestalten. Trotz der Bemühungen von Jones scheint eine Verlängerung unmittelbar bevorzustehen.
Quellen zufolge ist die von Roger Goodell vorgeschlagene Vertragsverlängerung auf dem besten Weg, noch vor der Eigentümerversammlung am 13. Dezember in Dallas abgeschlossen zu werden. Laut ESPN berichtete eine Quelle aus der Liga, dass der Druck, den Deal zu verzögern, "deutlich nachgelassen hat".
Wenn der neue 5-Jahres-Vertrag zustande kommt, könnte Goodell von 2019 bis 2023 jedes Jahr 40 Millionen Dollar verdienen, wenn alle Bonuskriterien erfüllt sind. Obwohl Einzelheiten noch nicht bekannt gegeben wurden, wird Goodells Grundgehalt Berichten zufolge im einstelligen Bereich liegen, wobei etwa 85 Prozent des gesamten Vergütungspakets aus Boni bestehen.
Jerry Jones scheint jedoch nicht bereit zu sein, von seinem Wunsch abzurücken, Goodells Verlängerung zu blockieren. Der Cowboys-Besitzer hat sich dafür eingesetzt, dass die Besitzer eine endgültige Abstimmung über Goodells Verlängerung durchführen, und hat gedroht, die Liga zu verklagen, falls Goodells Vertrag angenommen wird. Derzeit hat nur der Entschädigungsausschuss, der sich aus sechs NFL-Besitzern zusammensetzt, ein Mitspracherecht bei den Vertragsbedingungen des Kommissars. Jones wurde Anfang des Monats als nicht stimmberechtigtes Ad-hoc-Mitglied aus dem Ausschuss entfernt, nachdem er mit einer Klage gegen die Liga gedroht hatte.
Die öffentliche Fehde zwischen den beiden Männern geht auf die Entscheidung des Kommissars zurück, Cowboys-Running Back Ezekiel Elliott für sechs Spiele zu sperren, nachdem die Liga einen Vorfall häuslicher Gewalt untersucht hatte, in den der Spieler im zweiten Jahr verwickelt war. Jones soll Goodell in einem Telefonat gedroht haben, in dem er ihm sagte: "Ich werde Sie mit allem, was ich habe, verfolgen."
Am Montag veröffentlichte das NFL-Entschädigungskomitee unter dem Vorsitz von Arthur Blank, dem Besitzer der Atlanta Falcons, ein Schreiben, in dem es seine Haltung bekräftigte, Jones' Bitte, den 32 Ligabesitzern eine endgültige Abstimmung über Goodells Verlängerung zu ermöglichen, nicht zu erfüllen. In dem von Blank verfassten Brief schrieb der Falcons-Besitzer, Jones ignoriere Fakten, um seine "persönliche Agenda" zu befriedigen.
Goodells aktueller Vertrag läuft nach der Saison 2018 aus.
