Die Rapper Jay-Z und Meek Mill tun sich nicht für ein Musikprojekt zusammen, sondern um das Problem der Gefängnisreform in den USA anzugehen. Zusätzlich zu ihrer Zusammenarbeit stellen sie insgesamt 50 Millionen Dollar zur Verfügung, um die Initiative ins Leben zu rufen. Die Initiative heißt Reform Alliance, und auf einer kürzlich abgehaltenen Pressekonferenz, auf der ihre Gründung bekannt gegeben wurde, waren Jay und Mill nicht die einzigen Gründer.
Jay-Z und Meek Mill schließen sich dem Besitzer der New England Patriots, Robert Kraft, dem Miteigentümer der Philadelphia 76ers, Michael Rubin, der Miteigentümerin der Brooklyn Nets, Clara Wu Tsai, und anderen an, um das amerikanische Rechtssystem zu verbessern. Wenn das nach einer bunt zusammengewürfelten Truppe klingt, dann ist es das auch, denn es bringt Menschen aus verschiedenen Bereichen und mit unterschiedlichen politischen Überzeugungen (Kraft ist zum Beispiel ein offener Trump-Anhänger) für eine gute Sache zusammen. Mill seinerseits hat durch seine zehnjährige Tätigkeit in verschiedenen Bereichen des Strafrechtssystems einen besonderen Einblick in dessen Schwachstellen erhalten. Wie er erklärte:
"Jedes Mal, wenn ich anfing, mein Leben [in der Musikindustrie] zu erfüllen, gab es alle ein oder zwei Jahre etwas, das mich wegen der Bewährung zurück auf den Boden der Tatsachen brachte. Ich habe mich immer gefragt, was mit den Leuten passiert, denen es schlechter geht als mir... Ich bin einer der Glücklichen. Ich bin hier, um für diejenigen zu sprechen, die keine Stimme haben. Ich habe nicht darum gebeten, das Gesicht der Reform zu sein, aber ich möchte Gräben überbrücken und die Welt zu einem besseren Ort machen, insbesondere für meine Kultur."
Selbst um an der Pressekonferenz teilzunehmen, musste Mill nach eigenen Angaben die Erlaubnis seines Bewährungshelfers einholen, um nach New York zu reisen. Rubin sprach darüber, wie er durch Mill dazu kam, sich für eine Gefängnisreform einzusetzen:
"Meek und ich hatten jahrelang diesen Streit, bei dem er zu mir sagte: 'Michael, es gibt zwei Amerikas.' Und ich habe gesagt: 'Bruder, wovon redest du? Wir leben in einem großartigen Land.'"
Rubin sagt, dass er von der rassistischen Voreingenommenheit innerhalb des Systems überzeugt wurde, nachdem er "Zeuge des Undenkbaren" wurde und sah, wie Mill eine Gefängnisstrafe von zwei bis vier Jahren erhielt, ein Urteil, das gegen die Empfehlung sowohl von Mills Bewährungshelfer als auch des Bezirksstaatsanwalts verstieß. Rubin fuhr fort:
"Eine Stunde später ruft mich Meek aus dem Gefängnis an und sagt: 'Ich habe es dir gesagt! Ich habe dir gesagt, dass es zwei Amerikas gibt!' Du hattest Recht und ich lag völlig falsch... Dieser Tag hat mein Leben für immer verändert. Dieses Problem ist so viel größer als Meek. Im Grunde ist unser Strafrechtssystem kaputt und funktioniert nicht."
Die Reform des Strafvollzugs in den USA ist ein großes Thema, und das Reformbündnis will seine Ressourcen und seinen Einfluss auf etablierte Organisationen ausdehnen, von denen viele bereits seit Jahrzehnten tätig sind. Der Kommentator und politische Aktivist Van Jones wurde als Geschäftsführer der Initiative eingestellt und erklärte, dass es das Ziel der Initiative sei, "das Rad nicht neu zu erfinden, sondern es zu beschleunigen". Der erste Schritt dabei wird sein, sich auf Fragen zu konzentrieren, die die 4,5 Millionen Menschen betreffen, die derzeit in den USA auf Bewährung sind. Wie er es ausdrückt: "
Aus dem Buddy-Movie sind die Avengers geworden.
