Eine Reihe der luxuriösesten Hotels der Welt haben ihre Konten in den sozialen Medien angesichts der Kritik an ihrem Eigentümer gelöscht. Der Sultan von Brunei ist der Eigentümer der neun luxuriösen Fünf-Sterne-Hotels der Dorchester Collection. Die Marke und der Sultan stehen unter Beschuss, weil der Sultan beschlossen hat, Homosexualität und Ehebruch mit dem Tod durch Steinigung zu bestrafen. Am Mittwoch löschten acht Hotels, darunter das Beverly Hills Hotel in Los Angeles und The Dorchester in London, ihre Profile in den sozialen Medien - am selben Tag, an dem das von Sultan Hassanal Bolkiah angeordnete neue Gesetz in Kraft trat.
George Clooney und Ellen DeGeneres riefen am 28März zu einem Boykott der neun Hotels der Dorchester Collections auf. Es folgten sofort Gegenreaktionen und im Laufe der Stunden verschwanden die folgenden Twitter-Konten der Hotels:
Das Le Meurice in Paris und das Hotel Eden in Rom machten ihre Instagram-Konten privat.
George Clooney schrieb am 28März einen Meinungsartikel für die Unterhaltungsnachrichtenseite Deadline. Darin legte er dar, warum ein Boykott der Hotels des Sultans von Brunei notwendig ist.
"Jedes Mal, wenn wir in einem dieser neun Hotels übernachten, Sitzungen abhalten oder zu Abend essen, stecken wir Geld direkt in die Taschen von Männern, die ihre eigenen Bürger steinigen und zu Tode peitschen, weil sie schwul sind oder des Ehebruchs beschuldigt werden."
Der Schritt, Homosexualität härter zu bestrafen, war die erste größere Änderung der Gesetze in Brunei seit 2014, als die Scharia in Kraft trat. Die Scharia ist ein strenges islamisches Gesetz. Das neue Gesetz sieht auch härtere Strafen für Diebstahl vor. Beim ersten Vergehen wird dem Dieb die rechte Hand amputiert. Beim zweiten Vergehen droht die Amputation des linken Fußes.
Die neuen Gesetze setzen voraus, dass es mehrere muslimische Zeugen für die Straftaten gibt, damit die Strafen in Kraft treten können. Dadurch wird es schwierig, Sexualverbrechen wie Ehebruch zu beweisen und somit strafrechtlich zu verfolgen. Die Strafen für Verbrechen in Brunei sind sehr hart. Auf einige Drogendelikte steht die Todesstrafe. Alkohol ist in dem Land verboten. Unverheiratete Kinder zu haben oder freitags nicht zu beten, wird mit Gefängnis bestraft.
Homosexualität ist für die mehr als 400.000 Menschen in Brunei illegal, seit das Land 1984 von der britischen Herrschaft unabhängig wurde. Der offizielle Name von Brunei lautet ironischerweise "Nation of Brunei, the Abode of Peace". Das Land wird von Sultan Hassanal Bolkiah regiert. Er ist der 29. und derzeitige Sultan und Yang Di-Pertuan von Brunei und verfügt über ein Vermögen von 20 Milliarden Dollar, da er seit 1967 das Staatsoberhaupt von Brunei ist. Brunei ist ein ölproduzierender Staat an der Nordwestküste von Borneo.
Die Dorchester Collection veröffentlichte eine Pressemitteilung.
Das Dorchester Collection veröffentlichte am Mittwoch eine Erklärung auf Twitter, in der es unter anderem heißt, dass es "keine Form der Diskriminierung toleriert"
