"Die Anbetung der Könige", ein Gemälde von Rembrandt aus den 1630er Jahren, galt unter Kunsthistorikern lange Zeit als verschollen und existierte nur noch in Form von verschiedenen Kopien des Originals. Im Jahr 2016 fiel ein Stück, von dem man glaubte, es sei eine dieser Kopien, versehentlich von einer Wand in Rom, wo es in der Wohnung eines Sammlers ausgestellt war. Nun berichtet CNN, dass es sich tatsächlich um das Originalgemälde handelt, das angeblich rund 240 Millionen Dollar wert ist.
Antonella Di Francesco ist eine professionelle Kunstrestauratorin, die das Gemälde nach dem Malheur von 2016 erhielt, und es dauerte nicht lange, bis sie den Verdacht hatte, dass es sich bei dem Stück um das Originalgemälde von Rembrandt handeln könnte, das lange Zeit als verschollen galt. Nachdem sie die Oberfläche des Gemäldes von der jahrhundertealten Firnisschicht befreit hatte, konnte sie es genau bestimmen. In einer Pressemitteilung über die Entdeckung erklärt Di Francesco, dass dies der Traum eines jeden Kunstrestaurators ist:
"Während meiner Arbeit passiert eines der schönsten Dinge, die im Laufe eines Lebens passieren können: das plötzliche Bewusstsein, vor einem Werk eines sehr großen Autors zu stehen, das sich dir offenbart, das aus seiner undurchsichtigen Zone herauskommt und dich erwählt, um aus der Dunkelheit erlöst zu werden.
"Dies ist der Moment, in dem wir den Schwindel überwinden müssen, der uns in dieses wunderbare Gefühl der Zugehörigkeit zur Geschichte versinken lässt. Es ist ein Nervenkitzel, der seinesgleichen sucht, der vibriert, bis er einen in einen unaufhaltsamen Impuls morbider Neugier zieht. Ich kämpfe nicht dagegen an und lasse mich von dem Zauber mitreißen."
Das Gemälde kann Rembrandt zugeschrieben werden, da es 54 mal 44,5 Zentimeter groß ist und eine "sehr seltene Technik" verwendet wird, die nur von holländischen Meistern wie Rembrandt in den 1630er Jahren angewandt wurde, so der CNN-Bericht.
Was nun mit dem Gemälde geschieht, ist unklar: Die Familie, in deren Besitz es sich unwissentlich befand, hat offenbar nicht vor, es zu verkaufen, obwohl sein Wert massiv gestiegen ist. Stattdessen soll es an verschiedene Museen und Galerien zur öffentlichen Ausstellung verliehen werden.
