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Verletzte und Schäden in Süddeutschland nach schweren Gewittern

Heftige Gewitter mit Starkregen und Sturmböen haben in Bayern und Baden-Württemberg mehrere Menschen verletzt sowie Schäden und Verkehrsstörungen verursacht. Die S-Bahn in München stellte nach eigenen Angaben "wegen witterungsbedingter Beeinträchtigungen" am späten Donnerstagabend den Betrieb komplett ein, auch am Freitag kam es im Netz demnach weiterhin "zu starken Beeinträchtigungen". Auch im regionalen Zugverkehr in Bayern und Baden-Württemberg gab es am Freitag nach Bahnangaben weiterhin Probleme.

Aus Baden-Württemberg und Bayern meldeten Feuerwehren und Polizei zudem zahlreiche Unwettereinsätze aus verschiedenen Städten und Regionen. In Nördlingen bei Augsburg in Bayern wurden nach Angaben der Polizei während einer Veranstaltung zehn Menschen verletzt, als der Sturm "Gegenstände" umherschleuderte. Drei Betroffene wurden demnach ins Krankenhaus gebracht.

Im baden-württembergischen Freiburg und dem umliegenden Landkreis gab es laut Polizei während des Durchzugs einer Gewitterzelle etwa 600 Einsätze. Dort liefen Keller voll, Bäume stürzten, Straßen wurden überflutet. Mehr als 300 Notrufe vermeldete die Polizei im baden-württembergischen Reutlingen aus ihrem Zuständigkeitsbereich in weniger als zwei Stunden. Auch dort ging es vor allem um überflutete Keller und umgestürzte Bäume.

Aus der Region um die Stadt Aalen meldete die Polizei mehr als 50 unwetterbedingte Einsätze, ebenfalls meist wegen Sachschäden. Dort wurde bei Sechselburg allerdings auch ein 78-Jähriger beim Gassigehen mit seinem Hund in einem Wald während des heftigen Unwetters von einem umstürzenden Baum eingeklemmt und schwer verletzt. Rettungskräfte mussten den Mann laut Aalener Polizei in einer dramatischen Hilfs- und Bergungsaktion befreien.

Demnach konnte der Mann über Handy noch selbst Hilfe anfordern, allerdings blieb der Unglücksort zunächst noch unklar. Zwar wurde er nach kurzer Zeit geortet, die Rettungskräfte hatten wegen umgestürzter Bäume und der Gefahr herabfallender Äste aber Probleme, über die Waldwege zu ihm zu gelangen. Auch ein Rettungshubschrauber konnte wegen der Gewitterfront nicht starten.

Letztlich wurde der Verletzte von einem kleinen Trupp aus Rettungskräften zunächst zu Fuß per Trage mitten im Unwetter über die kaum passierbaren Wege befördert, wie die Polizei weiter mitteilte. Parallel dazu räumten Anwohner umgestürzte Bäume von der Strecke, so dass der Rentner schließlich in einen Geländewagen umgeladen werden konnte. Er kam in ein Krankenhaus.

Bei Germannsweiler stürzte nach Angaben der Polizei in Aalen außerdem ein Baum nach einem Blitzeinschlag in die Oberleitung und zwang einen mit etwa 300 Fahrgästen besetzten Zug zu einer Notbremsung. Verletzt wurde niemand, der Zug konnte seine Fahrt aber erst nach Beseitigung der Äste fortsetzen.

Auch andernorts sorgten umgestürzte Bäume für Behinderungen im Zugverkehr. Nach Angaben der Deutschen Bahn waren am Freitag im südlichen Bayern weiter mehrere Regionalbahnstrecken blockiert, Züge fielen aus. Betroffen war demnach unter anderem die Region um München, Landshut sowie Tutzing. Auch in Baden-Württemberg gab es Streckensperrungen. So war unter anderem die Fernverkehrsstrecke zwischen Lindau und Bregenz laut Bahn blockiert.

bro/cfm