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Verkehrsverbünde sehen steigendes Interesse an Reaktivierung alter Bahnstrecken

In Deutschland steigt nach Einschätzung des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) das Interesse an der Reaktivierung stillgelegter Schienenstrecken. "Das zeigt die zunehmende Zahl an Studien, die in allen Teilen Deutschlands in Auftrag gegeben werden, um eine Reaktivierung zu prüfen", erklärte der VDV am Montag. Eine Auswertung dieser sogenannten Machbarkeitsstudien durch den VDV und die Allianz pro Schiene zeige zudem, dass sie "überwiegend" zu einem positiven Ergebnis kommen.

"Die Zahl der beauftragten Machbarkeitsstudien in Deutschland wächst praktisch täglich", erklärte VDV-Geschäftsführer Martin Henke. Es sei "bemerkenswert", dass die untersuchten Vorhaben in den "allermeisten Fällen" als grundsätzlich sinnvoll eingestuft würden, fügte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, hinzu. "Das macht uns zuversichtlich, dass viele dieser Projekte auch die nächsten Prüfungsschritte schaffen und dann auch umgesetzt werden."

Die meisten abgeschlossenen Machbarkeitsstudien mit positivem Ergebnis entfallen den Angaben zufolge auf Baden-Württemberg (22), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (16). Sachsen-Anhalt, Thüringen und das Saarland sind die Flächenländer mit den wenigsten positiv abgeschlossenen Machbarkeitsstudien (jeweils eine). "Beim Spitzenreiter Baden-Württemberg gibt es strukturelle Anreize, die Machbarkeitsstudien begünstigen", erklärte Flege dazu. Anderswo müssten Kommunen ihre Studien selbst finanzieren.

Andere Bundesländer sollten ebenfalls solche Anreize schaffen, forderte Flege von der Allianz pro Schiene. Insgesamt sehen beide Organisationen aber große Fortschritte, etwa weil der Bund die Reaktivierung stillgelegter Strecken für den Personenverkehr mit 90 Prozent der Kosten fördere. Geschäftsführer Henke vom VDV forderte, eine Ausweitung der Förderung auch für den Güterverkehr, um dort "einen ähnlichen Boom" auszulösen.

pe/ilo